I’m specialized in a very specific way of Security. Spoiler-Security!
Was wurde von Inception erwartet, was las man an positiven Reviews und Rückmeldungen in den letzten Tagen? Allein schon der Trailer machte die Fans spektakulären Kinos neugierig, auch wenn man nie wirklich wusste, worum es genau in dem Film ging. Irgendwas mit Träumen, die gestohlen werden und Gebäuden, die sich verbiegen. Genau diese Neugier, die man gereizt hat, sorgte dafür, dass das Interesse am Film gross war, und so überraschen mich die guten Quoten in Amerika kaum. Und: Sie sind völlig verdient!
Story
Dominic Cobb ist ein Extraktor, mit seinem Kumpel Arthur stiehlt er Informationen aus Träumen anderer Menschen, da diese im Schlaf ungeschützter sind. [Von einem Opfer, das ihn auf frischer Tat ertappt hat, erhält er als Möglichkeit der Wiedergutmachung den Auftrag, eine Idee in den Kopf eines Konkurrenten zu setzen, sodass dieser das Unternehmen aufteilt. Gemeinsam mit Arthur, der Architektin Ariadne, dem Fälscher Eames und Yusuf, einem Chemiker bereiten sie eine Traumwelt vor, in der sie den Konkurrenten, Robert Fischer Jr., zu einer Aufspaltung der Firma bringen wollen. Doch niemand ahnt, dass gerade Cobb die Operation gefährdet…]
Die Story ist eine der besten und durchdachtesten, die ich je gesehen habe. Nolan baut viele Wendungen und Wirrungen ein, verliert sich aber nie darin. Auch wenn der Film anfänglich verwirrend wirkt, so findet sich der Zuschauer doch rasch zurecht in der Welt aus Träumen und Erinnerungen. [Wie auch die Traumwelt, die Cobb und Co. aufbauen, so wird auch der Film in mehreren Ebenen erzählt, beginnend mit dem Ende, das langsam aufgelöst wird, und in einer der letzten Einstellungen gezeigt wird.]
Charaktere
Schauspielerisch machen alle Hauptdarsteller einen soliden Job. Leonardo DiCaprio spielt den ungeduldigen und von Schuldgefühlen geplagten Vater und Ehemann gut. Am besten gefällt mir aber das Duo Joseph Gordon-Levitt (Arthur) und Tom Hardy (Eames), die einander immer wieder provozieren und für die humorvollen Dialoge sorgen, ohne aber gänzlich in Komik zu verfallen. Ellen Page spielt Ariadne, die einzige Person, die von Cobbs Problemen weiss und ihm letztlich auch hilft, diese zu bewältigen. Gewissermassen hilft sie ihm aus dem Labyrinth des Traums, und spätestens bei Ariadne und Labyrinth sollte es bei manch einem klingeln (Ansonsten: Klick). Soll noch einer kommen und sagen, Nolan denkt sich nichts bei seinen Filmen 🙂 Wahrscheinlich sind aber die Schauspieler der Hauptgrund, warum „The Dark Knight“ doch eine Spur besser ist, als „Inception“. Die Schauspieler hier sind gut. In „The Dark Knight“ war Heath Ledger grandios.
Nolan setzt auf einen bewährten Cast. Für Cilian Murphy ist es nach den beiden Batman-Filmen als Scarecrow bereits der dritte Nolan-Film, Ken Watanabe kennen wir ebenfalls aus „Batman Begins“, dort spielte er den zweiten der drei Bösewichte, Ra’s Al Ghul. Bereits zum vierten Mal für Nolan steht Michael Caine vor der Kamera, obwohl man hier unterstreichen muss, dass die zwei Kurzauftritte von Caine nicht ansatzweise würdig sind, dass sein Name gross auf dem Plakat steht. Für diese beinahe schon Cameos braucht man keinen Caine.
Soundtrack
Der Score zum Simpsons-Film war genial. Jener zu The Dark Knight auch. Die Musik zu Sherlock Holmes war ebenfalls grandios. Und auch bei Inception hat Hans Zimmer gezeigt, was alles in ihm steckt. Die Musik überzeugt restlos, und nach den fröhlichen (Simpsons), ultradüsteren (The Dark Knight) und altenglischen (Sherlock Holmes) Klängen zeigt uns Zimmer eine weitere Seite mit gitarrenlastigen und fetzigen Melodien, bei denen man mehrmals hinhören muss, um erkennen zu können, dass es überhaupt Zimmer ist. Was dem Film wohl am meisten geschadet hätte, wäre ein konventioneller Zimmer-Score gewesen. Ein Film dieser Art braucht auch einen fantastischen, speziellen Score, und genau den liefert Zimmer. Sehr sehenswert der Live-Auftritt mit „Mombasa“:
[youtube=http://www.youtube.com/watch?v=j0r0aDfW2UM]
Sehr schön ist auch das Stück „Non, je ne regrette rien!“, das den Träumern als Signal dient, dass der Kick, der sie aufwecken soll, nahe ist. Nolan wollte den Track ursprünglich raus nehmen, da Marion Cotillard 2007 Edith Piaf darstellte, doch Zimmer legte ihm nahe, dass der Track gut passt. Und das tut er, geht es im Film doch auch um Reue und Vergebung.
Action
Nolan weiss, wie man gute Action macht. Was er mit den Batman-Filmen angedeutet hat, hat er hier bewiesen. [Jede der drei Traumebenen hat ihre eigenen genialen Adrenalinkicks, die gegen Schluss für lange, packende Action sorgen. Die Strassenverfolgungsjagd rockt schon, und als aus dem Nichts ein Schnellzug auftaucht schlägt manches Herz schneller. Auch die Szenen im Hotel packen den Zuschauer, genial wie Arthur kopfüber und ganz spiderman-like seinen Job erledigt oder gegen die Traum-Security kämpft. Und die Fights im Schnee erinnern doch sehr an „On Her Majesty’s Secret Service“, sind aber nichtsdestotrotz unglaublich geladen und mitreissend. Nicht zu vergessen, die spannende Verfolgungsjagd (es gibt augenscheinlich einige davon im Film) durch Mombasa, die durch den Trommel-Sound verstärkt wird.]
Der Film hat den einen oder anderen Award verdient, wenn nicht sogar auf sicher. Allein schon die Story ist kaum zu toppen in ihrer Logik und dennoch Verstricktheit. Ein Highlight des Sommerkinos!
Bilderquelle: Nolanfans.com