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Daytrotter-Highlights

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Ich bin ein ziemlicher Hardcore-Daytrotter. Trotterer. Trottel. Wie auch immer. Jedenfalls finden sich momentan auf meinem OwleyPhone an die 40 Daytrotter-Sessions, und nicht alle sind verständlicherweise gleich gut. Nichtsdestotrotz zählen diese meist zwischen 3 und 5 Tracks enthaltenden, kostenlosen Portfolios kleiner Bands und Sänger der Indie-Szene zum tollsten, was sich auf meinem Mobilofon befindet (abgesehen von einigen netten SMS, aber die kann man nicht anhören und dazu tanzen auch nicht). Und nicht selten habe ich Bands (neu) kennengelernt, die mein Herz noch heute hüpfen lassen. Eine Auswahl der imho fünf besten Sessions im Folgenden:

Caitlin Rose – THE BURNED GIRL WITH A BUZZ AND TRICKS UP HER SLEEVES
27. Mai 2010

„The only answer I have found, is to drink more.“

daytrotter-caitlin-roseDie 24-jährige Folk-Country-Indie-Spelunken-Sängerin war mir schon immer ein Begriff, ich traute mich aber lange nicht an ihre Musik heran. Ein folgeschwerer Fehler, wie sich herausstellen sollte, verpasste ich dadurch doch, wenn auch nur knapp, ihr Konzert im Komplex 457 in Zürich. Das nächste Mal werde ich aber sicher dabei sein, wenn Rose ihren dreckigen, ungeschliffenen Sommerfrühlingssound mit vor Lebenserfahrung triefenden Texten zum Besten gibt. Ohne Frage.

Anspieltipp: „Answer In One Of These Bottles
Ein Stück über die Suche nach Antworten und ein bisschen nach sich selbst – im Alkohol. Irgendwie erstaunlich ernsthaft, und dann stellenweise einfach nur schräg – in der Daytrotter-Version mit A-Capella-Solo, das den betrunkenen Stil sehr gut heraushebt.

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Herman Dune – AND SO DAVID SAYS TO ME AND TO HIMSELF
17. Juni 2008

„Do you really think she will wait for you?“ – „Well I have no way to say and there is nothing I can do.“

daytrotter-herman-duneDie Geschichte, wie ich das französische Duo Herman Dune aka Herman Düne entdeckt habe, würde wohl, obwohl an und für sich sehr simpel, den Rahmen sprengen. Auf jeden Fall weckt die Musik, die eigentlich, wie der Look der beiden Brüder, gar nicht so französisch daherkommt, Erinnerungen. An schöne Zeiten, an traurige Zeiten, an Fragen, die wir uns stellen, oder gestellt haben. Und das alles, verpackt als sommerlicher Inselsound.

Anspieltipp: „I Wish That I Could See You Soon“
Alleine wegen des von süssen Engelsstimmen gesungenen Refrains sollte man sich das Original nicht entgehen lassen, aber auch die Daytrotter-Version gefällt sehr gut. Inhalt ist derselbe – Sehnsucht und Zweifel, Teil jeder Beziehung, würde ich, mich ein kleines bisschen aus dem Fenster lehnend behaupten.

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Kimya Dawson & Aesop Rock – WITH ALL SADNESS IS A BITTER HAPPINESS
26. Mai 2011

„If you are judging them, while they are judging you, and you think that makes them assholes, maybe you’re an asshole too.“

daytrotter-kimya-dawson-aesop-rockVor nicht langer Zeit wünschte ich mir auf der Facebook-Seite von Daytrotter eine Kimya Dawson-Session – und wenige Wochen darauf verstand ich, warum Sean Moller diesen Wunsch „geliked“ hatte. In Kombination mit Alt-Hip-Hopper Aesop Rock blüht die unbekanntere Hälfte der Moldy Peaches auf und liefert eine Session, von der jedes einzelne Lied eine Perle ist, inhaltlich, wie musikalisch. Definitiv meine Lieblingssession. Damn, ich freue mich auf ihr gemeinsames Album.

Anspieltipp: „Looking Out The Windshield“ (Leider kein Video dazu)
Eine lange und tiefsinnige Ballade über (geheuchelte) Toleranz, die aber ganz Aesop Rock-frei daherkommt. Für mehr Aesop Rock sollte man besser zu „Delicate Cycle“ greifen, einem Track, der das Leben als Schonwaschgang beschreibt, und bei dem Kimya und Aesop Rock die Schönheiten ihrer einfachen Leben aufzeigen.

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Two Door Cinema Club – A NIGHT COULD BE THE NIGHT
23. März 2011

„When I see through your eyes, it’s just a common view.“

daytrotter-two-door-cinema-clubIch bin immer wieder erstaunt, welchen Höhenflug die drei Jungs zurücklegten, die ich noch vor knapp einem Jahr für meinen ganz eigenen, persönlichen und nur mir gehörenden und sowieso sehr gollumischen Geheimtipp hielt. Nun sind sie in aller Munde und eigentlich bin ich auch froh darüber, denn ich sehe mich ein bisschen bestätigt in meinem Geschmack. Denn lockeren Indie, den Two Door Cinema Club hinlegt, scheint daher nicht nur mir zu gefallen, und die Daytrotter-Session ist die bereits überfällige Krönung der Briten.

Anspieltipp: „I Can Talk
Alleine, weil dieses Stück anders, vorallem akustischer daherkommt als das Original, ist die Daytrotter-Version zu empfehlen. Aber auch ungeachtet dessen ist der „Ah Oh Ah Ah Oh“-Track eines der besten Lieder einer Band, die nur gute Tracks macht. Irgendwie fröhlich und stimmungsvoll, auch wenn es inhaltlich etwas ernsthafter zugeht.

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Yeasayer – A CONFUSING WORLD AT LARGE DECIPHERED BY WOLVES AND MEN
3. September 2007

„And as the trees grew higher and higher and the fish began to fly, I went and stole some wings and thought ‚Why can’t I get in the sunrise?'“

daytrotter-yeasayerEiner meiner Lieblings-Indie-Acts ist Yeasayer, eine Band, die irgendeine Mischung aus Hippie-Musik, Indie-Rock, Meditations-Sound und Dance macht. Und das auf so hohem Niveau, dass man alle vier Genres gleichzeitig erlebt. Auf ihrer Daytrotter-Session bringen sie vier Tracks, die alle eine ähnliche Richtung einschlagen – ruhige Musik, die man genausogut im Hintergrund hören kann, wie aktiv, und die zum Träumen und Denken gleichzeitig anregt.

Anspieltipp: „Sunrise“
Oha, die Daytrotter-Version ist da doch besser als das Original, da sie durch ihre Unvollkommenheit und den fehlenden Schliff besticht. Denn das Original ist doch schon fast zu sauber und zu schön abgemischt. Nicht so das Lied aus der Session, das mir im Winter regelmässig den Sommer ins Herz gezaubert hat, und im Sommer für die passende Abkühlung der Ohrmuscheln sorgt.

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(Die Bilder sind exklusive Albumcover und stammen vom genialen Johnnie Cluney)

  • Dr. Borstel

    Schaffst du’s, dir jede Session durchzuhören? Ich ja eher nicht; wenn ich mir nur die Bands anhöre, die ich schon kenne, bin ich schon ziemlich ausgelastet …

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  • Xander

    „Daytrotter“ kannte ich nicht, aber: Like!

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