Zugegeben, es ist irgendwie fast schon ein bisschen schräg, Sherlock Holmes nach nur zwei Filmen bereits als „Serie“ zu bezeichnen, aber ich wollte nicht zwei einzelne Reviews verfassen, und da blieb halt nur diese Möglichkeit. Denn ich verspürte neben einer Meinung zum neuen Teil, auch einen Drang, meine damalige Meinung nochmal ein bisschen anzupassen, war ich ursprünglich doch überhaupt nicht begeistert vom ersten Film, eine Tatsache, die heute schon ein bisschen anders aussieht. Die Meinung dazu sowie zum kürzlich angelaufenen Nachfolger – wie immer – nach dem Klick.
Sherlock Holmes (2009)
„Why are you always so suspicious?“ – „Should I answer chronologically or alphabetically?“
Eine Reihe von Morden bringt Sherlock Holmes und seinen Kumpel John Watson auf die Spur des dunklen Lord Blackwood, dessen Ziel eine Invasion der Vereinigten Staaten von Amerika ist. Die beiden müssen sich beim Versuch, Blackwood von seinem Plan abzuhalten, nicht nur dessen Handlanger vom Leibe halten, sondern auch eine verflossene Liebe von Holmes und stellen dabei ganz nebensächlich fest, dass Tote nicht immer so tot sind, wie es scheint.
Irgendwie scheine ich Sherlock Holmes nach zwei Jahren und ebensovielen Sichtungen völlig anders zu sehen. Anders als damals fand ich Robert Downey Jr.’s Performance nicht nur überzeugend, sondern auch verdammt cool, und trotzdem so ganz anders als die des Tony Stark in „Iron Man“ – etwas, was ich unter den gegebenen Umständen nicht wirklich erwartet hätte. Hinzu kommt ein gelungener Plot, der mit Wendungen (mal mehr vorhersehbar, mal weniger) und einem guten MacGuffin aufwartet. Angesichts dessen bleibt wenig, das man am Film aussetzen kann, höchstens die nie wirklich gute Schauspielleistung von Mark Strong. Und Dredgers Tod. Natürlich.
Sherlock Holmes: A Game of Shadows (2011)
„Are you sure you want to play this game?“ – „I’m afraid, you’d lose…“
Nach zahlreichen Anschlägen und sich allmählich in Europa ausbreitendem Terror machen sich Sherlock Holmes und der frischvermählte Dr. Watson daran, dem teuflischen Professor Moriarty, den sie dafür verantwortlich sehen, das Handwerk zu legen. Doch schon bald merken sie, dass Moriarty mit ihnen ein teuflisches Spiel spielt, für das Bauernopfer unabdinglich sind, wenn Holmes einen Weltkrieg verhindern will.
Es ist kaum möglich, nach Sichtung beider Filme, sich der Diskussion ob Sherlock Holmes: A Game of Shadows nun besser oder schlechter ist als der Vorgänger, zu entziehen. In meinen Augen ist er knapp besser, was am spannenderen und gleichzeitig humorigeren Plot, sowie dem stärkeren Gegenspieler Moriarty, in Person eines bestechend aufspielenden und zugleich bedrohlich wirkenden Jared Harris, liegt. Dieser ist Robert Downey Jr.’s Holmes ebenbürtig, und nur durch eine kleine Unachtsamkeit seitens Moriartys gelingt es dem Detektiven, ihm das Handwerk zu legen. Das leicht offene Ende lässt zudem auch die Möglichkeit eines dritten Teils bestehen, etwas, was ich an und für sich sehr begrüssen würde.