„What you’ll really be doing is investigating thieves, misers and bullies – the most detestable collection of people that you will ever meet – my family.“
Das erste grosse Highlight des neuen Jahres war für mich ganz klar David Finchers hierzulande erst im Januar erschienene Adaption von Stieg Larssons Roman The Girl With The Dragon Tattoo, den ersten Teil der sogenannten Millennium-Trilogie. Und auch wenn ich weder Finchers Werk noch Larssons Bücher oder die schwedischen Verfilmungen, kenne, so machte mich doch der Look sowie der beste Trailer der letzten Jahre hibbelig auf diesen Film.
Nachdem er wegen Verleumdung verurteilt wird, erhält der Journalist Mikael Blomkvist vom Geschäftsmann Henrik Vanger einen Auftrag, den er nur schwer ablehnen kann: Im Gegenzug für die Wiederherstellung seines Rufes soll Blomkvist die Familiengeschichte der Vangers bearbeiten und dabei den Fall der verschollenen Harriet lösen, deren Mörder Vanger im engeren Familienkreis vermutet. Zusammen mit der Hackerin Lisbeth Salander entdeckt er dabei ein altes Familiengeheimnis, für das ihn einige Leute tot sehen möchten.
Wenn man die Vorlage nicht kennt, birgt das gleichzeitig Vor- und Nachteile. Man kann den Vergleich zum Buch nicht ziehen, was bei einer Adaption eigentlich noch wichtig wäre, dafür kann man den Film aber als eigenständiges Werk geniessen und ihn so für sich bewerten. Unter letzterem Gesichtspunkt gefällt der Film, ob er aber als Adaption funktioniert, da klingen die Meinungen weniger gut. Einige bemängeln die offenbar prüdere Handhabung der gezeigten Gewalt sowie von Sex und Vergewaltigung. Das glaube ich gern, denn Fincher wirkt jeweils in diesen Szenen sehr verhalten. Er deutet etwas an, zieht das Ganze aber nie konsequent oder glaubhaft durch.
Angesichts der überzeugenden Darstellerriege (Daniel Craig, Rooney Mara, Christopher Plummer und Stellan Skarsgard in den wichtigsten Rollen), dem pumpenden und in seiner Zurückhaltung perfekten und damit oscarreifen Sound, dem spannenden Storytelling, das den Film trotz Überlänge nie langweilig macht, sowie dem besten Vorspann seit Jahren, ist das der einzig nennenswerte Vorwurf, den man dem bisher stärksten Film 2012 machen kann. Und vielleicht, die eine Szene mit der Katze. Ihr wisst welche. Ja, verdammt.