„I have a bad feeling about this!“ – „Bad feeling?“ – „A ‚We’re gonna need a new planet‘ kind of bad feeling.“*
Michael Bay hatte Erfolg mit seinem Schema F und spielte mit den Filmen der Transformers-Reihe weit über zwei Milliarden ein. „Kann ich auch“, dachte sich da wohl Peter Berg und bastelte mit Battleship einen Film nach gleichem Schema: Aliens, heisse Mädchen, Pathos, wenig Hirn, viel Chee-Choo und nicht zuletzt einen ganzen Eimer orange-blau-Kontrast – alles ist dabei. Wer bei diesen Voraussetzungen noch einen Film mit Tiefgang erwartet, ist wirklich ein Dummkopf und gehört aus sämtlichen Kinosäälen verbannt.
Alex Hopper ist ein verpennter Kerl, der von seinem Bruder in die Navy geschleppt wird. Als im Rahmen der RIMPAC, einem Wettbewerb zwischen internationalen Armeen, ein unbekanntes Objekt im Pazifik landet und ganz Hawaii von der Aussenwelt abschottet, sind Hopper und seine Crew auf sich alleine gestellt. Gemeinsam mit einigen japanischen Offizieren müssen sie den feindlich gesinnten Objekten Einhalt gebieten, und plötzlich steht nicht nur das Ego der Kriegsflotten, sondern das Schicksal des Planeten, auf dem Spiel…
Keine Angst – Battleship ist inhaltlich so unsinnig, wie man das von so einem Film erwarten darf, bietet Plotlücken und erklärt viele Dinge nur ganz zögerlich. Doch wie gesagt, für die Story hat ohnehin keiner bezahlt, wohl eher aber für den optischen Gehalt. Und da kann der Film mit genanntem Beispiel Transformers mithalten, nicht nur die Action ist gut und übersichtlich in Szene gesetzt, sondern auch die Effekte sind glaubwürdig und sitzen. Obendrein ist das Charakterdesign der Aliens hervorzuheben, bei dem man sieht, dass sich die Macher tatsächlich auch etwas überlegt haben, was immerhin schon ein deutlicher Fortschritt zu der Sorte Ausserirdischer, die wir letztes Jahr so zu sehen bekommen haben, ist. Dass die Macher auf höchst überflüssiges 3D verzichtet haben, ist ihnen hoch anzurechnen, denn rumfliegen tut dann doch wieder nicht genug um dazu die Brille aufsetzen zu können. Eher rumschwimmen, aber das macht in 3D nicht so viel Spass.
Für den Sound sorgt derselbe Mann, der schon für Transformers komponierte, und dabei wird er vom selben Mann, der schon den Score zu Iron Man perfekt klingen liess und nebenbei noch für Audioslave die Saiten schwingt, unterstützt. Doch die nach Coolness klingende Kombi Steve Jablonsky & Tom Morello langweilt mehr, als dass sie dem Film hilft. Auch sonst ist die Musik etwas gar uninspiriert und gitarrenlastig, alle zwei Minuten spielt man wieder irgendeine Rock-Hymne, meist von AC/DC ab, und die Charaktere können cool in Slow Motion ihr Ding durchziehen. Wenigstens machen sie damit noch etwas richtig, denn schauspielerisch versagen gleich alle Hauptdarsteller, bei Rihanna kann man immerhin noch hingucken, dafür ist Liam Neeson während grossen Teilen des Films schlicht abwesend. Aber eigentlich könnten sie so gut und überzeugend sein, wie sie wollten, die Schau stiehlt ihnen auch so ein Haufen alter Kerle, was ich als coolste Idee des ganzen Films erachte, und deshalb noch gar nicht mehr verraten will.
Battleship hält was er verspricht, und wäre Transformers 4 nicht schon beschlossene Sache, würde ich den Film als würdigen Nachfolger zu Michael Bays nie enden wollender Filmreihe bezeichnen. Aber sei’s drum, ein Battleship 2 wird auch so kommen – wenn man dem Abspann glaubt, der, wenn ich mich nicht getäuscht habe, übrigens den coolsten Cameo der ganzen Filmgeschichte aufweist. Ein bisschen.
*Detailgenauigkeit des Zitats ohne Gewähr. 😉