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Entdecke Prometheus – Interview mit Charlize Theron

Diese Woche steht im Zeichen von Ridley Scotts neuestem Film Prometheus, der zwar kein direktes Prequel zu den Alien-Filmen ist, aber zumindest im gleichen Universum spielt. Während den nächsten sieben Tagen gibt es darum auf Owley.ch exklusive Interviews, Hintergrundberichte sowie andere interessante Posts, die euch die Wartezeit bis zum Film verkürzen sollen. Das Ganze ist Teil der „Sternenkarte“, einer Kampagne von 20th Century Fox Schweiz, bei der während neun Wochen immer ein anderes Schweizer Internetmedium exklusive Berichte bringt. Und nun, in der dritten Woche, führt die Reise also zu mir. Die „Sternenkarte“ mit allen Informationen und den bisherigen Stationen findet man auf Facebook.

Im Gespräch mit Joe Utichi spricht die Oscar-Preisträgerin Charlize Theron über die Arbeit mit Ridley Scott, Glaubensfragen und nicht zuletzt ihre Figur, Meredith Vickers.

Prometheus – Dunkle Zeichen startet in der Schweiz am 9. August 2012.

Interview mit Charlize Theron
von Joe Utichi

Die gebürtige Südafrikanerin Charlize Theron kann auf eine ungewöhnlich vielseitige Karriere als Schauspielerin und Model zurückblicken. In den 1990er Jahren erreichte sie Star-Status und wurde 2004 für ihre Darstellung der Serienmörderin Aileen Wuornos in Monster mit dem Oscar ausgezeichnet.

Zuvor war sie in Woody Allens Celebrity zu sehen, ebenso wie in Gottes Werk & Teufels Beitrag, Mein grosser Freund Joe und Im Auftrag des Teufels. Seit ihrer Oscar-Prämierung ist Theron gefragter denn je. Sie übernahm Hauptrollen in so unterschiedlichen Projekten wie Kaltes Land, Aeon Flux und Hancock.

Zuletzt verkörperte sie in Jason Reitmans Tragikomödie Young Adult Mavis Gary, eine Autorin Mitte 30, die in ihre Heimatstadt zurückkehrt, um ihre Jugendliebe zurückzuerobern, obwohl der Auserwählte inzwischen Frau und Kind hat.

In Prometheus – Dunkle Zeichen, Ridley Scotts Rückkehr zum Science-Fiction-Genre, ist Theron in der Rolle der Meredith Vickers zu sehen. Am Filmset in den Pinewood Studios sprach sie über den Film.

Wie würden Sie die Handlung von Prometheus – Dunkle Zeichen beschreiben?

Oh Gott, Sie wollen mich in Schwierigkeiten bringen! Ich denke, man kann sagen, dass dies ein eigenständiger Science-Fiction-Film ist, den Ridley Scott aus der DNA von Alien erschaffen hat, der aber dennoch für sich allein steht. Die Story beschäftigt sich mit all den großen Fragen, die wir nicht wirklich beantworten können: Woher kommen wir? Ist das, woran wir glauben, wirklich sicher? Glauben wir immer noch daran, selbst wenn es durch Beweise widerlegt wird?

Wie viel von Alien lebt in Prometheus – Dunkle Zeichen weiter?

Ich glaube, die Antwort auf diese Frage hängt individuell vom Zuschauer ab, denn jeder wird den Film anders erleben. Das Schöne an diesem Film ist, dass man kein Alien-Fan sein muss, um ihn sich anzusehen. Die echten Fans werden sich freuen, wenn sie Anspielungen entdecken und Verknüpfungen herstellen können. Doch letztendlich ist es wirklich ein eigenständiger Film mit einer Story, die ganz für sich allein steht.

Das ist ja nicht Ihr erster Science-Fiction-Film. Haben Sie eine Schwäche für das Genre?

Na ja, ich habe davor einen einzigen Science-Fiction-Film gemacht, das war‘s. In den fünfzehn Jahren meiner Filmkarriere habe ich nur Aeon Flux gedreht. Aber ich mag das Genre sehr. Für mich steht an erster Stelle jedoch nicht das Genre, sondern eine gut erzählte Geschichte. Das gefällt mir auch an der Arbeit mit Ridley Scott, sein Hauptantrieb beim Filmemachen ist die Story, ihn interessieren die Figuren, ihre Motive und die Fragen, die sie beschäftigen. Das ist für mich der Kern der Geschichte.

Mit Alien und Blade Runner hat Ridley Scott das Genre neu definiert. Können wir etwas Ähnliches auch von Prometheus – Dunkle Zeichen erwarten?

Absolut. Ridley Scott ist eine echte Größe. Als er sich das Genre damals vornahm, brachte er viele originelle Ideen und Ansätze mit. Er fühlt sich sehr wohl in diesem Genre. Ich glaube, die Leute werden mit seinem neuen Film sehr zufrieden sein. Die Story ist super und stellt sein gesamtes Können unter Beweis. Auch die Figuren sind richtig gut, sie sind es, die den Kern der Story verkörpern. Eine bessere Kombination kann man sich nicht wünschen. Ich glaube, der heutige Trend bei Großproduktionen und Science Fiction geht dahin, riesige Sets zu bauen und ein Wahnsinnsspektakel zu veranstalten, aber der Kern bleibt oft hohl. Doch ich finde, letztendlich bringt dieser ganze Aufwand nur dann etwas, wenn er auf einer gut erzählten Geschichte basiert.

Ridley Scott ist ein Regisseur, der sehr präzise vorgeht. Wie ist es, mit ihm zu arbeiten?

Es ist unglaublich. Darum wollte ich diesen Film machen, denn für mich als Schauspielerin war er der Regisseur, mit dem ich schon immer zusammenarbeiten wollte. Ich wusste, wenn ich je die Chance bekäme, mit Ridley Scott zu arbeiten, würde ich sofort zugreifen. Er ist der Grund, weshalb ich mitwirken wollte, und er ist einer der wenigen ganz großen Regisseure, deren Filme man sich ansieht und dann einfach nicht umhin kann, mit ihnen arbeiten zu wollen. Er hat meine Erwartungen noch übertroffen. Er ist ein Regisseur, der sehr auf die Schauspieler eingeht. Er mag Schauspieler, er versteht sie und auch die Art, wie sie arbeiten. Und er hat eine außergewöhnliche Intuition. Außerdem liebt er es, Dinge zu erforschen, das ist wirklich fantastisch. Für ihn gibt es nie nur eine einzige Möglichkeit, sondern immer mehrere, und er will sie alle ausprobieren. Es ist, als würde ständig Schicht um Schicht abgetragen, und das ist für Schauspieler einfach großartig.

Wer ist Vickers?

Sie arbeitet für die Weyland Corporation, die Geldgeber dieser Mission. Also sieht sie ihre Aufgabe darin, als Repräsentantin des Unternehmens aufzutreten. Sie hat kein Interesse daran, Leute zu gefährden, am wenigsten sich selbst. Zu Anfang ist sie noch sehr von der Macht angetrieben, die sie als Vertreterin des Unternehmens hat; sie versucht, alle zu kontrollieren und dazu zu bringen, in ihrem Sinne zu handeln. Zugleich ist sie ziemlich mysteriös, ihre wahren Gefühle bleiben ein Rätsel. Anfangs glaubt man wirklich, dass es ihr nur um Unternehmensinteressen geht. Aber es ist ein Film von Ridley Scott, also steckt noch viel mehr dahinter, was jedoch erst am Ende des zweiten und am Anfang des dritten Akts zum Vorschein kommt. Gegen Ende des Films offenbart sich ihr Charakter, und was sich da zeigt, ist wirklich schön. Eine schöne Überraschung.

Wie verhält sich die Besatzung ihr gegenüber?

Die Anderen mögen sie von Anfang an nicht, denn sie sind unterwegs, um eine unglaublich schwierige Mission zu erfüllen, und Vickers macht die Dinge nicht gerade leichter für sie. Mit ihrem bürokratischen Power-Trip kommt sie passionierten Wissenschaftlern in die Quere, deren Ehrgeiz darin besteht, das vollkommen Unerforschte zu erforschen. Außerdem lässt sie sich absolut nichts gefallen, von niemandem [lacht]. Sie ist nicht gerade darauf aus, Freundschaften zu schließen. Als Figur ist sie sehr isoliert.

Wie sehr denken Sie am Set über die grundlegende Thematik des Films nach?

Darüber kann ich wirklich nichts sagen, sonst würde ich zu viel verraten. Ich denke, dass alle Figuren in dieser Geschichte sich über etwas klar werden müssen, wenn sie mit der Wirklichkeit und den Tatsachen konfrontiert werden, die sie entdecken. Ihre Überzeugungen darüber, wer sie sind und woher sie kommen, werden grundlegend in Frage gestellt, ob das nun religiös oder wissenschaftlich fundierte Ansichten sind. Im Laufe des Films werden alle damit konfrontiert, ihre tiefsten Überzeugungen in Frage zu stellen.

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