„We’ve brought you here because there’s a situation that we think you can help us with.“ – „And what might that be? I’ve been in jail longer than Nelson Mandela, so maybe you want me to run for president.“
Die Liste meiner Allgemeinbildungs-Filmlücken ist gross. Sehr gross. Weit oben auf die Liste gesetzt wurde neben Fight Club und Die Hard auch The Rock, und zwar von Simon, der den Film als seine persönliche Erleuchtung bezeichnete und mir im Detail beschrieb, wie ihn der Streifen von Michael Bay zum – cineastischen, wohlgemerkt – Orgasmus trieb. Oder sowas in der Art. Jedenfalls gab und gibt es keine Gründe, The Rock nicht zu gucken, und sei es nur, um sich eine weitere Bildungslücke zu schliessen.
Als sich ein von seinem Land enttäuschter Vietnamveteran mit einigen VX-Raketen auf Alcatraz verschanzt und droht, die tödlichen Raketen auf San Francisco zu schiessen, wenn sie ihnen nicht 100 Millionen zahlen, entsendet das FBI ein SEAL-Kommando auf Alcatraz, um die Kontrolle über die Raketen wiederzuerlangen. Unterstützt werden die SEALs vom Chemiker Stanley Goodspeed, der die Waffen entschärfen soll, sowie von der einzigen Person, die je von Alcatraz flüchten konnte, dem britischen Agenten John Mason.
The Rock konnte in jedem Augenblick des Films meinen Erwartungen gerecht werden – der Film ist ein cooler Mix aus Action, Thriller und dem typischen Humor eines Michael Bay. Der auch ohne kämpfende Riesenroboter cooles Kino produzieren kann. Mit dem hosenscheissenden Nicolas Cage und dem alternden Sean Connery hat der Film auch zwei (grossartig aufspielende) Helden, die überhaupt nicht ins Schema des typischen Actionhelden passen, trotzdem aber letztlich irgendwie als solche dastehen. Ed Harris gibt den Antagonisten, der sich plötzlich als humaner erweist, als man anfangs dachte, dadurch aber auch an Bedrohlichkeit einbüsst.
Auch optisch ist der Film top-notch. Bay fängt die Action gekonnt ein, und natürlich muss alles, was explodieren kann, auch effektiv explodieren. Vornehmlich Strassenbahnen. Die haben das ja so an sich. Aber das ist schon okay. Denn wenn dies von diesem Regisseur in Szene gesetzt wird, und vorallem, wenn es zu einem derart grossartigen Soundtrack geschieht, wie jenem von Nick Glennie-Smith, Hans Zimmer und Harry Gregson-Williams (dass der Score recht kurzfristig eingespielt wurde, merkt man der Qualität überhaupt nicht an), wird alles super.
Ein einwandfreier Actionfilm, der sich zwar selber immer wieder um einen gewissen Tiefgang bringt, aber unterm Strich mehr als zufriedenstellend, wegen seiner spielfreudigen Darsteller, sowie dem gelungenen Mix aus Optik und Sound. The Rock fetzt.