„Ein Bond-Film ist nur so gut, wie sein Bösewicht.“ Ein etwas gewagtes Statement, aber an sich nicht so falsch. Das letzte Mal waren die zehn besten Momente dran, heute gibts die Top 10 der besten James Bond Bösewichte, wobei auch Handlanger und sonstige Fieslinge dabei sind.
Wenn man beide Augen zudrückt hat der deutsche Doktor Kaufmann, dessen Protegé Stamper der eigentliche Henchman von Tomorrow Never Dies ist, seinen Platz hier defintiv verdient, schliesslich kann er Bond „from Schtuttgart“ erschiessen, was irgendwie schon ziemlich cool ist.
James Bond’s Partner ist plötzlich der Bad Guy – das ist schon eine fiese Nummer, und Sean Bean spielt Alec Trevelyan aka 006 aka Janus überzeugend und schafft es, als einer der ersten Bösewichte auch etwas Tiefe in die prinzipiell eindimensionale Verbrecherriege zu bringen.
Der kleinwüchsige Handlanger von Francisco Scaramanga kann zwar (vermutlich auch aufgrund seiner Grösse) nicht wirklich viel bzw. ist im direkten Duell mit Bond keine grosse Nummer, aber er ist fies und hinterhältig. Und wenn so einer sich mit dem Messer von oben auf dich fallen lässt, ist es egal, wie gross er ist.
Es ist nicht die dritte Brustwarze, die Francisco Scaramanga, der eine Million pro Kugel erhält, so cool macht – vielmehr, wie ihn Christopher Lee spielt. Kalt und bis zum Letzten unberechenbar. Scaramanga ist der galante Anti-Bond, quasi.
Auric Goldfingers muskulöser Handlanger ist Bond nicht nur körperlich überlegen, er hat auch einen coolen Frisbee-Hut, mit dem er gerne Statuen zerstört. Dafür hat er nicht so viel im Köpfchen, was ihn mal eben sein Leben kostet.
Julian Glover, der neben Star Wars: Episode V – The Empire Strikes Back und Indiana Jones and the Last Crusade auch in Game of Thrones mitspielt (und das in einer erschreckend kleinen Rolle) war damals so etwas wie ein Star. Und einer der fieseren Bad Guys, dessen Doppelspiel aber zu keinem Zeitpunkt so wirklich glaubhaft war. Dennoch, ein schmieriger Ganove.
Der von Richard Kiel verkörperte Jaws (deutsch „Beisser“) ist neben Ernst Stavro Blofeld und Mr. White der einzige Bösewicht, der einen Film überlebt hat. Sogar zwei, aber der Cliffhanger aus Moonraker wurde nicht weiterverfolgt. Was ganz gut ist, denn ab da war er ja ein Guter. Jaws ist ebenso sympathisch, wie abschreckend und ist eine der abgedrehteren Schöpfungen von Ian Fleming.
Blofeld ist Bonds Nemesis Nummer eins – leider nahm die Figur von Film zu Film ab, Donald Pleasence in You Only Live Twice war klasse, aber bereits Telly Savalas in On Her Majestys Secret Service war bemüht. Und in Diamonds Are Forever war Blofeld ganz übel. Dennoch ist der katzenphile Glatzkopf nicht nur ein Stück Popkultur und Inspiration für Parodien und Krimis gleichermassen, sondern auch einfach nur grässlich lässig.
Christopher Walken mimte in View To A Kill ein aufstrebendes arisches Mastermind – eine coole Figur war dieser Max Zorin schon so, aber Walkens abgedrehte Art und sein finsterer Look perfektionierte den Charakter schliesslich.
Wer, wenn nicht Gert Fröbe gehört auf die Spitzenposition? Der deutsche Schauspieler spielte einen Bösewicht, der das Bild der Bad Guys in Filmen künftig prägen sollte: Dick, arrogant und schmierig. Und es ist kein Zufall, dass ein Grossteil aller Bond-Fieslinge und -Handlanger seither aus Deutschland stammt.