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Das The Dark Knight Rises-Drama (M2C)

Die Negativschlagzeilen für The Dark Knight Rises wollen nicht abreissen – nachdem kürzlich ein Kritiker mit Morddrohungen eingedeckt wurde, was für Aufruhr sorgte wurden gestern an einem Midnight Screening in Colorado 12 Menschen erschossen. Das habt ihr sicher alle mitbekommen, und ich werde es nicht noch einmal detailliert schildern. Genug Medien berichteten. Abgesehen davon, dass ich schockiert war, muss ich aber eingestehen, dass es mich ein bisschen irritierte, wieviele Leute, gerade aus dem Nerd-Bereich, diese Meldung kommentierten.

Ähnliche Beispiele, wie zum Beispiel die Schiesserei an der Chardon High School, wo drei Jugendliche starben, oder Rio De Janeiro, wo der Täter 12 Personen tötete und 13 weitere verletzte, fanden keine Beachtung. Aber wenns um Batman geht, dann schreien sie auf, die Fans. Klar, viele können sich mit den Opfern identifizieren, wären sie wohl auch an ein Midnight Screening gefahren und insofern geht das vielen näher, aber ich komme nicht darum herum, anzunehmen, dass einige die Meldung zu grossen Teilen nur interessiert, weil „Batman“ draufsteht. Und weil halt gerade sonst kaum was los ist. Sommerloch und so. J’accuse auch die Medien, die alle plötzlich ganz betroffen sind, sich sonst aber wohl kaum um diese Tragödie scheren.

Nun steht auch der Film selber auf der Kippe, einerseits aus Solidarität zu den Opfern, aber auch, weil der Täter angeblich eine Maske wie jene von Bane getragen und sich wie der Joker gekleidet haben soll. Das ist schrecklich, vorallem, weil es so viele Parallelen zum Film birgt. Zu viele, für meinen Geschmack, um einfach weiterzumachen. Und so sehr es mich nerven würde, ja ich könnte mich damit abfinden, wenn der Film verschoben wird. Ich finde es unter den momentanen Umständen sogar gut, verstehe aber, dass das Studio zuwartet mit einer Entscheidung. Meinetwegen sollen sie eine Woche warten, vielleicht aber auch Monate – solange das Studio und die zuständigen Personen für nötig halten. Vermutlich wird aber eine Woche reichen, bis es den Leuten scheissegal ist, so ist das doch immer.

  • Dominik

    Krasse Geschichte, harte Stellungnahme. Recht hast du.

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  • Dos Corazones

    Ja, schlimm das sowas passiert. Aber ich weiß nicht, es wäre so prätentiös jetzt den Filmstart zu verschieben. Ganz ehrlich, es gibt massig solcher verabscheuungswürdigen Verbrechen auf der Welt und keinen kümmert’s.
    Vielleicht bin ich zu pessimistisch-nihilistisch, aber was nützt schon eine Verschiebung des Films? Das gibt ja nur noch mehr Publicity, die der Attentäter nicht verdient hat.

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  • Dos Corazones

    @Owley: Das befürchte ich. Die Leute werden sich bloß ärgern, dass der Film später kommt und in einer Woche ist es in der breiten Öffentlichkeit wieder vergessen. So ist es leider nunmal.

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  • ReservoirHog

    Woher hast du denn die Info mit der Maske und der Verkleidung? Das habe ich bislang noch nirgends lesen können. Abgesehen davon hat die Tat so viele Parallelen im letzten Batman Film wie in jedem anderen Film, in dem ein Verrückter Leute erschießt.
    Klar, es wird die abstoßende Frage aufgeworfen wieso er gerade ein Kino, in welchem Batman aufgeführt wurde, für seine Tat ausgesucht hat, aber diese Frage sind wir momentan nicht im Stande zu beanworten. Deshalb steht nur der schlüssige Verdacht im Raum, dass dort viele Leute auf einen Haufen versammelt waren.
    Die Medien, da geb ich dir Recht, schlachten gerade dieses Thema aus, um eine alte Debatte aufzuwerfen, die bei jedem Ereignis dieser Art aufgeworfen wird. Killerspiele, brutale Filme, etc… Und wie nach jedem Ereignis wird auch diesesmal das Thema in ein paar Wochen wieder verschwunden sein. Vielleicht noch nicht im US-Wahlkampf, aber allerspätestens danach ist das kein Thema mehr.
    Dass dieses Thema in Filmforen diskutiert wird, halte ich für einen falschen Ansatz, da dies nur weiterhin suggeriert der Film hätte Mitschuld an dieser Tat. Es hätte gereicht, wenn verbeitet worden wäre, dass in einem Kino eine solche Tat stattfand. Tut der Film irgendetwas zur Sache? Ich für meinen Teil beantworte diese Frage mit Nein. Das gibt, und das klingt jetzt leider noch makaberer, dem Film nur die Publicity, die er auch damals durch den Selbstmord von Heath Ledger erhalten hat. Und es gibt dem Attentäter die Aufmerksamkeit, die er sich damit erhofft hat. Und das ist der falsche Weg. Man darf das natürlich nicht totschweigen, aber dem Täter zu zeigen, dass er jetzt in der ganzen Welt berühmt ist und sein Name „für immer“ (was nicht so sein wird) mit TDKR in Verbindung stehen wird, das ruft meiner Meinung nach Nachahmer auf den Plan. Solche Leute wollen die Aufmerksamkeit und genießen sie.

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  • Kim

    Der Mensch hat halt nur mehr ein Medienkurzzeitgedächtnis, da mittlerweile viel zu viel in der Welt passiert!

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  • Kim

    @Owley: Na ja, 5 Seconds „Fame“ sollten ihm reichen.

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