„When you hear the sound of thunder, don’t you get too scared. Just grab your thunder buddy and say these magic words: ‚Fuck you, thunder, you can suck my dick! You can’t get me thunder, cause you’re just God’s farts!'“
Wenn es eine Cartoon-Serie gibt, die konstant ihre Qualität behalten konnte, dann Family Guy. Dies ist mitunter der wichtigen Rolle, die Serienschöpfer Seth MacFarlane spielt, zuzuschreiben. Er ist nicht nur als Produzent und Erfinder involviert, sondern spricht viele der Hauptfiguren auch selber. Nebenbei schreibt er mit American Dad! und dem Family Guy-Spinoff The Cleveland Show obendrein noch zwei weitere Serien mit gleichem Aufwand. Und jetzt hat er sogar noch einen Spielfilm gemacht. Ted trägt – soviel sei hier verraten – überdeutlich die Handschrift seines talentierten Schöpfers. Und das ist grossartig.
Weil er keine Freunde hat, wünscht sich der achtjährige John Bennett, dass sein Teddybär Ted sprechen kann. Als ihn sein Bär am nächsten Morgen stürmisch begrüsst, steht Johns Welt Kopf – sein Wunsch ging tatsächlich in Erfüllung! John und Ted werden dicke Freunde, und daran ändert sich auch nichts, als John bereits erwachsen ist. Seine Freundin Lori hat aber genug vom abgedrehten Bären und stellt ihren Freund vor ein überfälliges Ultimatum.
Wer Family Guy mag, mag Ted, gerade was den Humor angeht. Denn der ist stellenweise sehr daneben, schiesst gegen Juden, Christen, Muslime, Behinderte und sowieso gegen alles und jeden. Seth MacFarlane kennt keine Grenzen und zieht auch für diesen Film wieder alle Register. Zwischen die offensichtlichen Lacher streut er die allseits beliebten Popkulturreferenzen, die man schon aus Family Guy kennt – seien das Star Wars, Flash Gordon oder Knight Rider, und macht sich selbst über seine Serie lustig, wenn auch für meinen Geschmack etwas zu wenig. Wie dem auch sei – der Humor bei Ted zündet, soviel steht fest, aber etwas anderes war ja auch nicht zu erwarten.
Leider nimmt (ich bin selber schockiert, dass das Teil meiner Argumentation ist) die Story zuviel Platz ein. Klar, eine plausible Story ist auch wichtig, aber mir ging es in erster Linie um die Lacher, für die die Story lediglich den Rahmen bilden sollte. Denn wirklich viel Inhalt kann MacFarlane seiner Prämisse auch nicht entlocken, und stellenweise wird die ganze Liebesgeschichte etwas sehr in die Länge gezogen. Aber das ist nur ein kleiner Kratzer auf dem Lack von Ted, der ansonsten perfekt funktioniert, auch weil seine Schauspieler so unglaublich selbstironisch aufspielen und sich für wirklich nichts zu schade sind, am wenigsten die illustren Gaststars, die sich in den Streifen verloren haben.
Seth MacFarlane ist mit Ted der Sprung auf die grosse Leinwand gelungen, aber das war eigentlich ja auch zu erwarten. Seine Version von Family Guy mit einem Bären ist unglaublich komisch und bietet grossartige Unterhaltung. Wer hinter dieser Fassade mehr erwartet, wird enttäuscht, ist aber ehrlich gesagt auch ein Depp.