„What’s the plan?“ – „Track him, find him, kill him!“
Wie lange doch Arnold Schwarzenegger schon nicht mehr auf der Leinwand zu sehen war, von seinem Gastauftritt in The Expendables mal abgesehen. Seine Rolle in The Expendables 2 ist effektiv die erste seit acht Jahren und seiner Amtszeit als Gouverneur von Kalifornien – und eines kann man schon im Vornherein sagen: Selbst mit 65 Lenzen macht sich der Gute wohl um Längen besser als Actionstar als als Politiker. Darum: Welcome back, Arnie!
Mr. Church ist wütend, dass Barney Ross und seine Freunde mit seinen 5 Millionen durchgebrannt sind. Er gibt ihnen eine Chance zur Wiedergutmachung und heuert sie für einen neuen Auftrag an: Sie sollen einen Koffer aus einem Flugzeugwrack bergen, das in Albanien abgestürzt ist. Dort erwartet sie der fiese Waffendealer Jean Vilain, der ihnen den Koffer abnimmt. The Expendables schwören Rache, aber sie ahnen nicht, auf welchen sinistren Plan sie dabei gestossen sind…
Der Film hat tatsächlich seine Stärken. Dazu gehört aber (erwartungsgemäss) nicht die Story, die immer noch gleich bescheuert und vorhersehbar ist, wie beim Vorgänger, nun aber dadurch nervt, dass man versucht, ihr Gewicht zu geben. Klappt natürlich nicht, und es ist mir eigentlich herzlich egal, warum JCVD jetzt ein Böser ist. Hauptsache es wird wild in der Gegend rumgeballert. Dass ich da auf meine Kosten komme, dafür sorgen vorallem die Eröffnungsszene und eine Schlussszene, die ihresgleichen sucht – denn wann sieht man schon, wie ein sprücheklopfender Arnie gemeinsam mit Sylvester Stallone und Bruce Willis Bösewichte en Masse ins Nirvana donnert? The Expendables 2 lebt von diesen Momenten, die man sich immer wünschte, aber nie glaubte, dass es sie geben würde. Etwa, wenn Chuck Norris einen Chuck-Norris-Witz zum Besten gibt, oder als Inkarnation besagter Witze auftaucht.
Leider ist das aber auch schon alles, was Chuck Norris brauchbares zum Film beiträgt. Seine Figur ist lasch, blöd und er passt mit seiner braven Art überhaupt nicht ins Team. Ein Glück, dass er im dritten Teil nicht mehr dabei ist. Ebenfalls verzichten kann ich für weitere Filme auf den weichlichen Liam Hemsworth (*hüstel*) und auch die nicht ansatzweise schöne Yu Nan. Der restliche Cast gefällt mir da schon deutlich besser, dort stimmt die Chemie – gerade bei den Planet Hollywood-Grössen. A propos Chemie: Ein Teil von mir freut sich darüber, dass man Gunnars Backstory ausbaute, andererseits stört mich ein bisschen, wie Dolph Lundgrens Figur immer mehr zum Comic Relief verkommt. Denn der Humor zündet nicht immer. Aber meistens, etwa wenn wieder auf die verschiedenen Actionfilme angespielt wird.
Sylvester Stallone versammelt für The Expendables 2 abermals einen Kick Ass-Cast, angeführt von der Holy Trinity of Action Heroes – Stallone, Schwarzenegger und Willis. Dabei zieht er gemeinsam mit Regisseur Simon West alle Register und bietet einen actiongeladenen Testosterontrip: Über 100 Minuten hirnloses, witziges Rummsdibumms auf höchstem Niveau. Und vielleicht kriegen wir dann in einem dritten Teil auch Jet Li und Mickey Rourke zurück.