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Robot & Frank (2012)

„That thing is gonna murder me in my sleep!“

In dem Notizbüchlein, das ich immer auf mir trage, und in dem ich Plus- und Minuspunkte eines Filmes aufliste, stehen zu Robot & Frank nur zwei Dinge: Bei den Pluspunkten habe ich ein dickes, grosses Herz, das grinst, gezeichnet. Bei den Minuspunkten steht nur „Liv Tyler is a fucking pain in the ass!“ Das ist im Kern die Aussage meiner Review, aber ganz so minimalistisch halten wollte ich sie dann doch nicht.

Frank ist ein in die Jahre gekommener Einbrecher, dessen Gedächtnis leider nicht mehr richtig mitmacht. Darum kauft ihm sein Sohn einen Roboter, der nach ihm schauen soll, denn wir befinden uns schliesslich in der nahen Zukunft, und dort sind solche Butler-Roboter gang und gäbe. Auch Jennifer, die Bibliothekarin, auf die Frank ein Auge geworfen hat, hat so einen. Frank passt das aber nicht wirklich in den Kram, er will sich nicht von einem Roboter rumkommandieren lassen – bis er merkt, dass ihm der Roboter bei seinen Einbrüchen helfen könnte…

Robot & Frank erzählt eigentlich eine eher traurige Geschichte, über einen alten Mann, den seine Krankheit immer stärker einholt, der durch seine Vergangenheit ein gespanntes Verhältnis zu seinen Kindern hat, und dem seine Kleptomanie zusätzliche Probleme schafft. Doch Jake Schreier spickt diese Prämisse in seinem Spielfilmdebüt mit viel Humor und stellt Frank mit dem Roboter einen nüchternen Begleiter zur Seite, mit dem dieser allmählich eine Freundschaft entwickelt. Der Roboter erinnert in seiner Art nicht von ungefähr an C-3PO, denn auch im Körper dieses Roboters steckt tatsächlich eine Schauspielerin.

In Kombination mit Peter Sarsgaard, der den Roboter spricht, erhält dieser eine Seele und wirkt fast menschlich, sodass man Frank versteht, wenn er seinen Freund nicht hergeben will. Frank selber wird gespielt von Frank Langella, der eine sehr berührende Performance als verletzlichen und gleichzeitig stolzen alten Mann zeigt, dessen harte Schale der Roboter mit der Zeit zu knacken vermag. An der Seite dieses phänomenalen Zweiergespanns spielen Cyclops James Marsden, Susan Sarandon und Liv Tyler, letztere ist wie bereits eingangs erwähnt, gewohnt nervig, Marsden und Sarandon gefallen dagegen in ihren Rollen – aber die Show gehört dem ungleichen Diebesduo.

„Oh, hello. I don’t believe we have been introduced. A pleasure to meet you. I am VGC-60L, human-cyborg relations.“

Trotz des illustren Casts würde ich Robot & Frank als Independent-Film bezeichnen, denn Regisseur Schreier rührt nicht mit der grossen Kelle an, sondern erzählt eine kleine Geschichte über eine unkonventionelle Freundschaft. Eines der bisherigen Festival-Highlights für mich.

  • donpozuelo

    Klingt sehr lustig… sowohl deine Einträge in dein Notizbuch als auch der Film 😉

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