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The Perks Of Being A Wallflower (2012)

„Why do I and everyone I love pick people who treat us like we’re nothing?“ – „We accept the love we think we deserve.“

Nach dem Ende der Harry Potter-Reihe stand eigentlich fest, dass es Emma Watson am leichtesten haben dürfte, im „richtigen“ Filmgeschäft Fuss zu fassen. Für die beiden anderen, männlichen Hauptdarsteller war es entweder zu schwer, weil sie das Gesicht der Filme waren (Daniel Radcliffe) oder einfach zu einzigartig aussehen, um eine andere Rolle glaubhaft zu spielen (Rupert Grint). Nach der Sichtung von The Perks Of Being A Wallflower bestätigt sich diese Vermutung, zumindest, was den weiblichen Teil des Zauberlehrlingtrios betrifft: Emma Watson hat definitiv eine interessante Zukunft vor sich, und muss sich keinesfalls Sorgen machen, auf die Rolle von Hermione Granger reduziert zu werden.

Der Teenager Charlie startet seine Zeit an der High School, findet aber nur schwer Freunde. Er lernt nach einigen Tagen den coolen und abgedrehten Patrick und dessen Stiefschwester Sam kennen, die ihn schwer beeindrucken. Je mehr er sich mit den neu gewonnenen Freunden abgibt, desto mehr wächst Charlies Selbstwertgefühl, das Gefühl dazuzugehören und akzeptiert zu werden, so wie er ist. Patrick und Sam führen ihn in eine neue Welt ein, in der er wilde Parties feiert, sich verliebt und auch lernt, welchen Unterschied gute Freunde machen können, wenn es einem mies geht.

Ich habe die Vorlage nicht gelesen, aber was der Autor des Buches, Stephen Chbosky, der auch gleich noch Regie führt, daraus macht, ist meisterhaft. The Perks Of Being A Wallflower erzählt eine ehrliche, authentische Geschichte frei von Kitsch oder sonstigem Schnickschnack, in der sich jeder, der einmal ein Teenager war, gespiegelt sieht. Chbosky fängt das in stimmungsvollen Bilder ein, und wenn Charlie sagt „we are infinite“, dann kann ich nicht anders als ihm zustimmen. Gerade in diesen Szenen schafft es der Film, einen zu packen und nicht mehr loszulassen und hell zu begeistern.

Viel dazu tragen auch die Schauspieler bei: Die drei Hauptdarsteller, Logan Lerman, Ezra Miller und Emma Watson sind eine Wucht, und gerade Millers Karriere werde ich mit grossem Interesse verfolgen – kleiner Star Wars Kalauer beiseite. Auch die weiteren Rollen sind unter anderem mit Paul Rudd sowie dem Scott Pilgrim vs. the World-Duo Mae Whitman und Johnny Simmons sehr passend besetzt – jeder in diesem Film gibt sein Bestes, und das merkt man. Der eigentliche Star des Films ist aber der Soundtrack, der mit viel Retrocharme und David Bowie und The Smiths aufwartet. Ganz grosses Kino, dieses Mixtape.

„Say Charlie, did you pee in my cup?“

Ich liess mich bei The Perks Of Being A Wallflower überraschen – und ich wurde überrascht, positiv nämlich. Stephen Chboskys eigene Buchverfilmung ist ein astreiner Coming of Age-Film, der in seiner Machart überzeugt, mit einer ehrlichen Story und gut aufgelegten Schauspielern aufwartet, und damit definitiv das Zeug zum Indie-Klassiker hat.

 

  • donpozuelo

    Steht mit „Argo“ auf meiner Liste für dieses Wochenende 😉 Es gibt viel zu tun….

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  • Fox

    Ich bin so traurig, dass der Film hier nicht läuft. Habe extra das Buch rechtzeitig zum Filmstart ausgelesen. Das ist sehr gut.

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  • Fox

    ne, mit „hier“ meinte ich meine Heimat (Rostock) ^^

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  • Dos Corazones

    Jetzt habe ich mir den Artikel erst mal vorgemerkt, weil ich erst den Film sehen wollte, nun komme ich zumindest im Kino nicht mehr dazu, weil in den nächsten Wochen ja immer noch mehr Filme starten.
    Aber den Film muss ich mir unbedingt merken. Klingt nach einer sehr schönen Ergänzung meiner DVD-Sammlung. Coming-of-Age finde ich ja in der Regel ohnehin grandios – und Perks of Being a Wallflower heimst ja nicht nur von dir sehr wohlwollende Reviews ein.

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