Das da oben ist, falls ihr es nicht auf Anhieb erkannt habt, fotografische Kunst.
Links haben wir Agnes Obel, rechts ihre beiden musikalischen Begleiterinnen. Denn Agnes war dieses Wochenende in Zürich und spielte aus ihren beiden Alben – das neue, Aventine, erschien vor etwas mehr als einem Monat. Seit ich sie vor zwei Jahren an derselben Stätte erleben durfte, bin ich ein riesiger Fan der schönen Dänin und so war auch das Konzert im Kaufleuten für mich ein No-Brainer. Den Anfang machte die kanadische Solokünstlerin Feral & Stray, die aber leider nach drei Titeln das Handtuch warf. Der Grund dafür: Erin Lang, wie die feine Dame mit der grossen Gitarre in Wirklichkeit heisst, war nach dem gestrigen Konzert so dermassen am Feiern, dass sie heute Morgen ohne Stimme erwachte – ein Umstand, der sich leider auch bis zum Abend nicht verbesserte.
Nach ihrem überraschenden Abgang dauerte es ein bisschen, bis die Techniker alles vorbereitet hatten, aber irgendwann betraten dann Agnes Obel und ihre Begleiterinnen die Bühne. Orange Scheinwerfer tauchten die Szenerie immer wieder in ein schummriges Licht, das perfekt zur Musik der bezaubernden Dänin passte. Da Agnes nur wenig Kontakt zum Publikum hatte, dauerte es ein bisschen, bis sich dieses für ihre yanntiersenesquen Melodien erwärmen konnte. Doch als sie dann nach geschätzten anderthalb Stunden Spielzeit bereits ihren letzten Titel ankündigte, wollte das Publikum sie fast nicht gehen lassen – der Applaus der ergriffenen Zuschauer hallte noch nach, als wir das Kaufleuten bereits verlassen hatten.