„The arrogance of men is thinking nature is in their control and not the other way around.“
Kurz nach einem Grubenunfall auf den Philippinen zerstört 1999 ein Erdbeben ein japanisches Kernkraftwerk. Zwei Unfälle, die scheinbar nichts miteinander zu tun haben. Doch der Fabrikaufseher Joe Brody glaubt nicht an einen Zufall – er sucht Beweise für seine Theorie: Dass ein riesiges Wesen diese Katastrophen verursacht hat. Mit Godzilla wagt sich der frischgebackene Star Wars-Regisseur Gareth Edwards an den Stoff des japanischen Riesenmonsters. Doch trotz einer Marketingkampagne mit dem Prädikat „mouth-watering“ und einem vielversprechenden Cast (Bryan Cranston, Juliette Binoche, Ken Watanabe) kann dieses Riesenechsenremake nicht überzeugen. Warum erfahrt ihr in meiner Review, die jedoch einige Plotpoints vorwegnimmt.
Das Problem, das ich mit Godzilla habe, ist, dass wir verarscht wurden. Uns wurde mit den Trailern und der ganzen Promo ein Monsterfilm versprochen, in dem die Riesenechse Frisco in Schutt und Asche legt. Im Film selber wird Godzilla dann aber lediglich eine Nebenrolle zuteil – und dann ist er erst noch kein Bösewicht. Stattdessen beschützt er die Bewohner der amerikanischen Metropole vor den MUTOs, einem schier unbesiegbaren Monsterduo, das sich von Radiation ernährt. Sicher, Godzilla kämpfte in den originalen Filmen immer mal wieder gegen andere Monster, aber trotzdem komme ich mir etwas veräppelt vor, wenn ich nicht das bekomme, was mir der Trailer versprochen hat – atemberaubende Effekte und tolle IMAX-Optik hin oder her.
Dabei begann Godzilla eigentlich gar nicht schlecht, mit einer spannenden Rückblende und mysteriösen Ereignissen, die Regisseur Gareth Edwards im Rahmen einer Verschwörungstheorie aufbaut. Gerade Bryan Cranston und Ken Watanabe machen da eine tolle Figur und ich war echt beeindruckt vom Film. Doch sobald das grosse Geheimnis des Films – ja, es gibt Monster – gelüftet ist, kommt der Film ins Stocken. Der Fokus rückt nun auf den von Aaron Taylor-Johnston gespielten Army-Strahlemann Ford, der als Identifikationsfigur etwa gleich viel taugt wie ein Regenschirm. Das ganze Army-Hurra hätte sowieso nicht sein müssen. Wenn man es sich nämlich genau überlegt, ist die Army ja überhaupt erst Schuld am ganzen Schlamassel. Ich meine… man hätte die Nukes ja nicht unbedingt in Frisco verladen müssen.
16 Jahre nach Emmerich fliegt auch der Brite Gareth Edwards auf die Schnauze. Der neue Godzilla kann optisch und generell technisch überzeugen, und auch die Story hat nette Ansätze – leider wirft man diese aber ziemlich schnell über den Haufen und setzt auf hirnloses Army-Hurra à la Michael Bay. Ich würde den Film gerne mögen, doch dafür ging es mir leider zu wenig um die Riesenechse.