„What a lovely day!“
Bei rund hundert Kinobesuchen pro Jahr bleibt bei mir längst nicht jeder Film haften. Und damit meine ich nicht, dass die Filme keinen Spass machen – im Gegenteil – sondern dass sie einfach nicht lang genug in Erinnerung bleiben. Ein Film, den ich hingegen so schnell nicht vergessen werde ist Mad Max: Fury Road. George Miller erzählt in diesem Film von einer dystopischen Welt, in der Wasser und Benzin knapp sind – und wer diese Ressourcen besitzt, der hat folglich auch die Oberhand. Als sich Imperator Furiosa gegen ihren Anführer Immortan Joe auflehnt, entbrennt ein Bandenkrieg, zwischen dessen Fronten sich Mad Max wiederfindet. So einfach diese Geschichte erzählt ist, so simpel ist sie auch gestrickt.
Wer meint, dass Mad Max: Fury Road deswegen lockere Unterhaltung biete, irrt gewaltig. Dieser in rostrot und stahlblau getauchte Fiebertraum ist alles andere als leichte Kost. Miller zaubert ein bombastisches und akribisch durchorchestriertes Actionfeuerwerk, das dem Zuschauer keine Sekunde Ruhe gönnt. Untermalt wird das Ganze vom pumpenden Score des Holländers Tom Holkenborg aka Junkie XL, der nach 300: Rise of an Empire erneut eindrücklich beweist, dass er der Mann für opulenten Bombast ist. Am meisten hat mich an diesem Film fasziniert, dass der von Tom Hardy verkörperte Max in diesem Film gar nicht der eigentliche Held ist. Die von Charlize Theron brilliant gespielte Furiosa sowie eine Handvoll weiterer Frauen stehlen ihm die Schau und treten mindestens soviele Ärsche wie Max, womit sie diesen Film wohl zum feministischsten Action-Streifen der letzten Monate machen.
In Kürze:
Mad Max: Fury Road ist ein bildgewaltiger Trip in eine Welt der heulenden Motoren und durchgeknallten Gestalten. Der Action-Film des Jahres? Gut möglich.
Wertung:
5 von 5 feuerspeienden E-Gitarren