The Road to Star Wars: The Force Awakens: I – II – III – IV – V – VI – VII – VIII – IX – X
Heute in genau einem Monat kommt Star Wars: The Force Awakens in die Kinos. Heute in genau einem Monat werde ich mir den Film… nicht ansehen. Ein Erklärungsversuch:
Als bekannt wurde, dass 2015 ein neuer Star Wars-Film in die Kinos kommen würde, war ich zu Beginn zwar skeptisch, beschloss dann aber, mich auf diesen Film zu freuen, solange Disney mir keinen festen Grund zur Sorge gab. Denn schliesslich geht es um Star Wars, jene Filmreihe, die mir mehr bedeutet als all meine Lieblingsfilme zusammen. Star Wars, das sind für mich eigentlich keine Filme mehr, das ist eine eigene Welt, das ist meine Leidenschaft. Ein neuer Star Wars-Film hat entsprechend eine grosse Bedeutung für mich. Ich wusste rasch, dass ich diesen Film speziell feiern musste. Ich wollte ihn nicht einfach im nächsten Kino um die Ecke ansehen. Das liegt zu einem grossen Teil daran, dass ich pro Jahr rund 150 Filme im Kino sehe und selber auch da arbeite. Ich verbringe grob geschätzt ebensoviele, wenn nicht noch mehr Tage meines Lebens im Kino. Das bereitet mir Spass, aber dadurch verliert das lokale Kino für mich auch mächtig an Reiz – die Magie dieses Tempels der siebten Kunst ist für mich längst erloschen. Und Star Wars ohne Magie, das geht für mich nicht.
Als ich im vergangenen Jahr mit meiner Freundin in London war, besuchten wir das BFI IMAX – mit der grössten Leinwand Grossbritannien ein Kino, das sich sehen lassen kann. Schnell war klar: Auf dieser Leinwand würden wir auch den neuen Star Wars-Film erleben. Wir beschlossen, für das Startwochenende nach London zu fliegen und planten unseren Urlaub schon lange im Voraus. Was schnell deutlich wurde, war, dass eine Sichtung am Donnerstag oder Freitag unmöglich wäre – weder meine Freundin noch ich können in der letzten Arbeitswoche vor Weihnachten einfach so in die Ferien fliegen. Doch davon liessen wir uns in unseren Plänen nicht abbringen. Dann würden wir Star Wars eben erst am Samstag sehen – kein Problem. Das Hotel war schnell gefunden, der Flug erstaunlich günstig – fehlten nur noch die Tickets.
Es war da, als zum ersten Mal Zweifel in mir aufkeimten. Ich, als grosser Star Wars-Fan würde jenen Film, dem ich seit Jahren entgegenfiebere, nicht am ersten Tag im Kino sehen. Kein Midnight Screening mit jubelnden Fans, keine Schlange von vorfreudigen Kinogängern vor der ersten Vorstellung – nein, eine stinknormale Samstagsvorstellung. Sollte ich vielleicht vor dem Flug noch Tickets für eine Mitternachtsvorstellung in der Schweiz (ein Novum!) buchen? Ich musste mir immer wieder in Erinnerung rufen, warum wir überhaupt nach London fliegen. Um Star Wars zum ersten Mal in einer einzigartigen Atmosphäre zu sehen. Kein Kino der Schweiz würde mir dieses Feeling bieten können und für kein Ticket mit dem Aufdruck des Startdatums würde ich darauf verzichten wollen. Es wird auf jeden Fall schwierig, dem Hype zu entgehen, vor Spoilern zu flüchten und stark zu bleiben, wenn alle meine Freunde den Film, auf den ich mich wie gestört freue, vor mir sehen dürfen.
Aber ich bin überzeugt, dass es das wert ist. Für die Magie.
Bildcredit unbekannt, via Flashbak