Schon wieder Donnerstag. Ich war nur einmal im Kino, aber hey: Der Film hat es tatsächlich auf diese Liste geschafft. Ansonsten bleibt alles ziemlich gleich. Fünf gute, ein schlechter Film.
Triple 9 – John Hillcoat
Seit 7. April 2016
Man wäre versucht, Triple 9 einen Überraschungs-Hit zu nennen, wäre da nicht der mit grossen Namen besetzte Cast (nur schon Kate Winslet und Woody Harrelson sind in Nebenrollen zu sehen). Auch Regisseur John Hillcoat ist kein unbeschriebenes Blatt, hat er doch schon mit The Road und Lawless grosse Erfolge gelandet. Auch Triple 9 ist ein gelungener Film, der bis zum Schluss fesselt. Hillcoat erfindet das Genre des Heist-Movies zwar nicht neu, aber alleine für den Mut, Woody Harrelson eine dermassen abscheuliche Rotzbremse zu verpassen, muss man Triple 9 würdigen.
Shan He Gu Ren (Mountains May Depart) – Jia Zhang-Ke
Seit 7. April 2016
Das chinesische Familiendrama ist der einzige richtige Arthouse-Film in dieser Liste – leider. Ich hoffe, das ändert sich nächste Woche. Zia Jhang-Kes Episodenfilm über eine entfremdete Familie inmitten eines Chinas, das sich allmählich dem Westen öffnet, dauert zwei Stunden. Jede Sekunde davon ist berührend inszeniert und in atemberaubenden Bildern gefilmt. Shan He Gu Ren ist ein kleines Meisterwerk.
Eddie the Eagle – Dexter Fletcher
Seit 31. März 2016
Dexter Fletchers Biopic über den schlechten Skispringer Michael Edwards ist eine der grössten Überraschungen des noch jungen Jahres. Taron Egerton ist herrlich in der Titelrolle des erfolglosen Olympiateilnehmers, während Hugh Jackman als dessen Trainer brilliert. Selbst Christopher Walken gibt sich noch für einen kurzen Auftritt die Ehre und adelt dieses absurde Sportlerdrama mit seiner Präsenz.
Zootopia – Byron Howard & Rich Moore
Seit 3. März 2016
Nach Frozen haben viele Fans begonnen, eine „neue Renaissance“ in der Zeitrechnung des Studios zu verkünden und damit die neueren Werke auf die Ebene der Filme in den Neunziger Jahren (The Lion King oder Mulan) zu heben. Das finde ich noch ein bisschen verfrüht, die Tendenz zu starken Filmen ist aber da. Mit seinen tollen Charakteren und der tiefgründigen Story ist Zootopia, eine Fabel über eine aspirierende Hasen-Polizistin in einer kunterbunten Grossstadt aber einer der besten Disney-Filme der letzten Jahre.
Hail, Caesar! – The Coen Brothers
Seit 18. Februar 2016
Zusammen mit Taron „Eddie the Eagle“ Egerton war Alden Ehrenreich am Ende im Rennen um die Rolle des jungen Han Solo im Star Wars-Spinoff. Glaubt man den Gerüchten, dann scheint sich Ehrenreich tatsächlich gegen seine Konkurrenten durchgesetzt zu haben und die Rolle bekommen zu haben. Der Jungdarsteller beweist in Hail, Caesar! eindrücklich seine Wandelbarkeit, wo er für die Coen Brothers einen trotteligen Filmschauspieler gibt. Damit stiehlt Ehrenreich selbst George Clooney die Schau.
Als Double Feature mit Trumbo zu empfehlen.
The Jungle Book – Jon Favreau
Seit 14. April 2016
Ich wollte diesen Film mögen, ehrlich. Der Zeichentrick The Jungle Book ist mein liebster Disney-Film und ich habe mich eigentlich auch auf die Realverfilmung gefreut. Aber das was Jon Favreau mit der Vorlage gemacht hat, ist einfach nur Quatsch. Die Magie des Originals fehlt dieser Umsetzung. Enttäuschend ist vorallem der stellare Cast, von dem einzig Idris Elba als Shere Khan überzeugen kann. Bill Murray bleibt weit hinter den Erwartungen zurück, Scarlett Johanssons Kaa ist ein Totalausfall und auch Ben Kingsley bleibt blass. Der grösste Schwachpunkt des Films ist aber der nervige Mowgli, gespielt vom offensichtlichen Newcomer Neel Sethi. Man verlässt das Kino nach zwei Stunden völlig geplättet. Wie zum Teufel konnte das nur so brutal schiefgehen?