Tag 10 & 11: Samstag, 6. Oktober & Sonntag, 7. Oktober 2018
Mein diesjähriges Zurich Film Festival ist grösstenteils bereist durch, für die letzten beiden Festivaltage stehen nur noch zwei Filme an, was einerseits daran liegt, dass ich meinen Samstagabend verplant habe, aber auch, dass ich schon alles gesehen habe, was ich sehen wollte.
Der erste dieser beiden Filme steht am Samstag auf dem Programm, im Anschluss an meine zweitletzte Moderation. Dazwischen bleibt noch etwas Zeit, in der ich den warmen Nachmittag geniesse, Kaffee trinke und mit Freunden plaudere. So muss das sein. Auf den Film, der ansteht habe ich mich schon eine Weile gefreut: «Matangi/Maya/M.I.A.» (4/5) heisst der Dokumentarfilm über die britische Musikerin M.I.A. von Steve Loveridge, der versucht, diese ebenso kontroverse wie faszinierende Persönlichkeit zu erfassen. Loveridge setzt dabei unter anderem auch auf Archivmaterial von M.I.A. selber – eine der grössten Stärken dieses Films. Nur schade, dass der Regisseur – ein langjähriger Freund der Musikerin – in seinem Werk eine komplett unkritische, ja bisweilen glorifizierende Haltung einnimmt.
Am Sonntag darf ich zum ersten Mal ein bisschen ausschlafen, hurra! Nach meiner letzten Moderation des diesjährigen ZFF steht auch mein letzter Film auf dem Programm. Ich muss zwar sagen, dass ich mir schon ein bisschen Sorgen gemacht habe, als ich gesehen habe, dass Sven dem Film gestern auf Letterboxd nur einen Stern gegeben hat. Die österreichische Komödie bestätigt leider sämtliche Bedenken – das war nichts. In «Womit haben wir das verdient?» (1/5) eröffnet eine pubertierende Tochter ihren Eltern, dass sie zum Islam konvertiert ist. Islamophobie, Feminismus, Genderwahn: Eva Spreitzhofer lässt in ihrem Regiedebüt keine Pointe aus – schade nur, dass sie alle scheisse sind. Statt einem Versuch, auf intelligente Weise Kulturen aufeinanderprallen zu lassen, bietet «Womit haben wir das verdient?» haufenweise plumpe Klischees der Schweiger’schen Sorte. Dieser letzte Film des ZFF ist wirklich das Letzte.