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Kinostatistik 2022

Jedes Jahr werte ich meine Kinobesuche statistisch aus, suche Auffälligkeiten, analysiere und vergleiche. Nach zwei pandemiebedingt schwierigen Durchgängen gab es in diesem Jahr wieder eine gewisse Normalität im Filmbusiness. Höchste Zeit also für einen Blick auf die Kinostatistik 2022.

Die vergangenen Ausgaben meiner Kinostatistik findet ihr alle hier:
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Anzahl Kinobesuche

Anzahl Kinobesuche, pro Jahr.

Beginnen wir mit den ganz nüchternen Zahlen. Wie oft war ich 2022 im Kino?

Zum ersten Mal nach zwei Jahren waren die Kinos im vergangenen Jahr wieder durchgehend geöffnet, weshalb es kaum überrascht, dass ich öfter im Kino war als in den beiden Vorjahren. Ganze 141 Kinotickets haben sich angehäuft – 2021 waren es lediglich 66 und 2020 sogar nur 41. Aber nicht nur im Vergleich mit der Pandemie ist 2022 ein Spitzenwert. Bisher gab es nur in einem Jahr mehr Kinobesuche – 2013 war ich noch achtmal mehr im Kino, nämlich ganze 149 mal.

Damit konnte auch der Gesamtdurchschnitt der letzten dreizehn Jahre wieder ein bisschen angehoben werden. Im Schnitt gehe ich also immer noch 99.308 mal pro Jahr ins Kino.

Die Monate im Vergleich

Gesehene Filme pro Monat.

Dass dieses Kinojahr dermassen zu Buche schlägt, hat vorallem einen Grund: Der September. Mit 57 Kinotickets übernimmt dieser Monat mehr als ein Drittel der Gesamtsumme meiner Eintritte. 57 Kinotickets entsprechen 1.9 Filmen pro Tag – das ist selbst für meine Verhältnisse überdurchschnittlich viel.

Dass der September herausragt, ist an und für sich keine Besonderheit – auch in anderen Jahren sticht dieser Monat heraus. Dann finden nämlich die beiden wichtigsten Filmfestivals in meinem Leben statt: Das Fantoche in Baden und das Zurich Film Festival. Letzteres kostete ich aber dieses Jahr überdurchschnittlich stark aus, und zudem lagen heuer ein Grossteil der Festivaltage im Monat September (das Festival beginnt jeweils in der zweitletzten Septemberwoche und dauert 10 Tage), was diese Rekordsumme zumindest ein bisschen erklären dürfte.

«Courrant normal» indes in den Sommermonaten – auffällig sind der Mai und August mit «nur» je vier Kinobesuchen. Das ist aber rasch erklärt: Im Mai hatte ich Corona und im August war ich in den Strandferien. Man muss ja auch mal durchschnaufen.

Prognosen und Jubiläen

In den letzten Jahren habe ich, basierend auf den bisherigen Kinobesuchen versucht, eine Prognose für meine kommenden Kinojahre zu erstellen. Das ging 2020 und 2021 aus naheliegenden Gründen gehörig daneben, und trotzdem habe ich es für 2022 doch noch einmal wissen wollen. Meine Prognose damals lautete: Ausgehend von einem Zehn-Jahres-Durchschnittswert von einem Kinobesuch alle 3.47 Tage1 würde ich mein 1200. Kinoticket am 22. Juni 2022 lösen. Und ich gab, mit Blick auf den Release-Kalender auch gleich eine Prognose ab, um welchen Film es sich handeln würde: Baz Luhrmanns «Elvis».

Luhrmanns Film habe ich zwar nicht gesehen, aber beim Datum lag ich goldrichtig: Mein 1200. Ticket2 gab es tatsächlich am 22. Juni 2022 und zwar für «Last Night in Soho» von Edgar Wright, den ich im Hofkino Openair schaute. Insgesamt war ich inzwischen – Stand 31. Dezember 2022 – schon 1291 Mal im Kino.

Auch wenn es je länger, je schwieriger wird mit Pandemien, Krisen und Blockbustern die immer grösser und teurer werden, möchte ich auch diesmal wieder eine Prognose wagen. Basierend auf dem Durchschnittswert der letzten zehn Jahre (2013 bis und mit 2022) komme ich so auf einen Kinobesuch alle 3.35 Tage3 – wenn man davon ausgeht, dass dieser Rhythmus bleibt, komme ich an folgenden Daten zu meinen nächsten Jubiläen:

1300. Kinobesuch: 30. Januar 2023
1500. Kinobesuch: 30. November 20244
2000. Kinobesuch: 3. Juli 20295

Laut Outnow läuft Ende Januar 2023 nicht nur das Remake «A Man Called Otto» von Marc Forster an, sondern auch Park Chan-wooks neuer Film «Decision to Leave». Mal schauen, was mein 1300. Ticket sein wird.

Mehrfachsichtungen

«The Worst Person in the World» von Joachim Trier.

Ich habe in diesem Jahr einige Filme mehrfach gesehen, zwei davon dreimal: Den wunderbaren Überraschungs-Hit «Everything Everywhere All at Once» von Daniel Kwan und Daniel Scheinert (Titelbild), sowie den bereits erwähnten «The Worst Person in the World» von Joachim Trier. Diesen Film hatte ich schon 2021 für mich entdeckt und ich wollte ihn auch in diesem Jahr noch einmal wiedererleben. Und noch einmal. Und noch einmal. Lustigerweise habe ich ihn damit in jeder Jahreszeit einmal gesehen: Im Herbst (2021), im Winter, im Frühling und schliesslich im Sommer. Beide Filme habe ich zudem am Hofkino in Zürich gesehen, ein neues Openairkino im Innenhof des Landesmuseums, das dieses Jahr erstmalig stattfand und das mich enorm begeistert hat.

Immerhin zwei Sichtungen gab es für zwei Filme, die ich beide als Retrospektive gesehen habe, und die ich immer wieder schauen könnte: Der zeitlose Anime «Nausicaä of the Valley of the Wind» von Hayao Miyazaki war am 1. Januar 2022 der erste Film, den ich im Kino sah und am 7. Dezember 2022 auch einer der letzten. Und auch «Princess Mononoke» vom gleichen Regisseur habe ich 2022 zweimal gesehen. Beide Filme landen damit auch auf meinen All-Time-Charts – genauso wie auch «The Worst Person in the World». Auf den vorderen Plätzen bleibt indes alles wie gehabt.

  1. Star Wars: Episode VII – The Force Awakens (8 Sichtungen)
  2. SkyFall (7 Sichtungen)
  3. The Dark Knight, The Dark Knight Rises (6 Sichtungen)
  4. Inception, Mad Max: Fury Road, Spectre (5 Sichtungen)
  5. The Avengers, The Hobbit: The Desolation of Smaug, Jurassic World, Monsters University, The Worst Person in the World, Princess Mononoke, Nausicaä of the Valley of the Wind (4 Sichtungen)

Franchisetreue

Auch in diesem Jahr habe ich alle Beiträge im Marvel Cinematic Universe – «Doctor Strange in the Multiverse of Madness» von Sam Raimi, «Thor: Love and Thunder» von Taika Waititi und «Black Panther: Wakanda Forever» von Ryan Coogler – im Kino gesehen (und glücklicherweise für keinen davon Geld bezahlt). Für Marvel gab es zudem noch eine Neusichtung des ersten «Doctor Strange» von Scott Derrickson, den das Filmpodium in Zürich zeigte – einer der letzten wirklich mutigen Filme dieser Reihe und aus dem Grund auch einer meiner Favoriten. Damit bleibt es dabei, dass ich mit Ausnahme der ersten beiden Filme «Iron Man» von Jon Favreau und «The Incredible Hulk» von Louis Leterrier alle MCU-Filme im Kino gesehen habe.

Mit «On Her Majesty’s Secret Service» von Peter R. Hunt habe ich zudem meinen 14. James Bond-Film im Kino gesehen und komme damit meinem Plan, dereinst alle 25 Filme dieser Reihe auf Grossleinwand erlebt zu haben, einen kleinen Schritt näher. In diesem Jahr habe ich zudem alle drei Teile von «The Godfather» im Kino gesehen, zum allerersten Mal. Geschehen anlässlich des Re-Release zum 50. Geburtstag des ersten Teils. Und ich verstehe mittlerweile den Kult um diese Reihe und ihre Figuren – auch wenn das unglaubliche toxische Männerbild wirklich sehr schlecht gealtert ist

Sciamma & Miyazaki

Céline Sciamma und Hayao Miyazaki.

An dieser Stelle werte ich jeweils auch aus, für die Filme welcher Filmemacher*innen ich am meisten im Kino war. Wie in den Vorjahren geht der erste Platz diesmal an eine Person, der in diesem Jahr in einem Kino eine Retrospektive gewidmet war, und von der ich deshalb gleich vier Filme gesehen habe: Céline Sciamma.

Ich habe die französische Filmemacherin in diesem Jahr ein bisschen für mich entdeckt, zunächst, als ich auf MUBI «Naissance des Pieuvres» von ihr entdeckt habe. Als das Xenix den von mir heiss geliebten (pun intended) «Portrait de la jeune fille en feu» noch einmal auflegte, war ich erst recht Feuer und Flamme (pun mega fest intended) für das Schaffen der Regisseurin. Gut also, dass das Stadtkino in Basel ihr ein Monatsprogramm widmete und ich so in den Genuss von drei Sciamma-Werken kam: «Bande de Filles», «Tomboy» und «Petite Maman».

Doch nicht nur von Sciamma, sondern auch von Hayao Miyazaki habe ich vier Filme gesehen: Die bereits weiter oben erwähnten «Nausicaä of the Valley of the Wind» und «Princess Mononoke», sowie «My Neighbour Totoro» und «Howl’s Moving Castle». Bei Miyazaki komme ich sogar auf sechs Tickets, weil ich – wie ebenfalls weiter oben ausgeführt – «Nausicaä of the Valley of the Wind» und «Princess Mononoke» in diesem Jahr zweimal schaute. Da hier aber nur die einzelnen Filme für die Spitzenposition zählen, liegt Miyazaki mit Sciamma gleichauf. Seine Filme liefen nicht als Teil einer einzelnen Retrospektive, sondern wurden von verschiedenen Kinos gezeigt – ich habe die Filme sogar tatsächlich in fünf verschiedenen Städten gesehen6.

Auf Platz 2 folgen Francis Ford Coppola, von dem ich drei Filme gesehen habe («The Godfather», «The Godfather: Part II», «The Godfather: Part III») und der frischgebackene Oscar-Gewinner Ryūsuke Hamaguchi («Asako I & II», «Drive My Car», «Wheel of Fortune and Fantasy»).

Auf immerhin zwei Filme schafften es Kenneth Branagh («Belfast», «Death on the Nile»), Guillermo del Toro («Nightmare Alley», Co-Regie «Guillermo del Toro’s Pinocchio»), Julia Ducournau («Grave», «Titane»), Mary Harron («American Psycho», «Dalíland»), Hirokazu Koreeda («Nobody Knows», «Broker»), Taika Waititi («Boy», «Thor: Love and Thunder») und Edgar Wright («Shaun of the Dead», «Last Night in Soho»).

Branagh und Hamaguchi sind dabei die einzigen, von denen zwei aktuelle Werke dabei waren, die bei uns in diesem Jahr regulär in den Kinos liefen. Ein kleiner Nachgeschmack der Pandemie mit ihren zahlreichen Startverschiebungen.

Laufzeit

2022 verbrachte ich ganze 15966 Minuten im Kino. Das sind 266.1 Stunden, 11 Tage oder 15966 übersprungene «Tschugger»-Rückblenden. Wenn ich die Kurzfilmprogramme, sowie die eine «House of the Dragon»-Folge, die ich im Kino gesehen habe, nicht mitzähle, dann dauerte ein Film im Schnitt 115 Minuten und 35 Sekunden. Das sind zwei Sekunden weniger als im Vorjahr und damit erneut unter zwei Stunden – die Zeit, ab der mich viele Filme zu langweilen anfangen, weil sie sich im Kreis drehen. Drei Filme, die genau 115 Minuten dauerten waren «Doctor Strange» von Scott Derrickson, «Bros» von Nicholas Stoller und «La Montagne» von Thomas Salvador.

Der kürzeste gesehene Film war mit 40 Minuten der Anime «Summer Ghost» von loundraw, der am Fantoche lief, während «The Godfather: Part II» von Francis Ford Coppola mit 202 Minuten sogar noch James Camerons 192-Minüter «Avatar: The Way of Water» schlug.

Animationsliebe

Anteil animierter Filme (rot).

Da ich 2022 mehr Filme gesehen habe, habe ich mir wenig überraschend auch mehr Animationsfilme angesehen als im Vorjahr: Insgesamt war ich 28-mal für einen Animationsfilm im Kino, die Hälfte davon war am Fantoche. Auch bei der Aufteilung nach «Art» der Filme gibt es eine Halbierung: 14 Filme sind Neuveröffentlichungen oder Premieren, acht Filme wurden als Retrospektive gezeigt und sechs davon sind Kurzfilmblöcke.

Bei 141 Kinotickets machen 28 Animationsfilme einen Prozentsatz von 19.8% aus – was erneut weniger ist als in den Vorjahren (2021: 21.2%). Das hat aber weniger mit mangelnder Animations-Begeisterung zu tun, als mit anderen Umständen: Einerseits schrumpft der Anteil Animationsfilme automatisch, wenn ich in einem Jahr mehr Filme sehen, und andererseits habe ich auch dieses Jahr wieder viele Animationsfilme, die ich mir normalerweise im Kino anschauen würde, bereits als Vorabscreener gesehen – etwa, um mich auf eine Moderation oder eine Besprechung vorzubereiten. Deshalb habe ich unter anderem «Belle» von Mamoru Hosoda, «Flee» von Jonas Poher Rasmussen, «Marcel the Shell with Shoes on» von Dean Fleischer Camp oder «My Sunny Maad» von Michaela Pavlátová zuhause statt im Kino gesehen.

Geschlechterdiversität

Mir ist bewusst, dass mein Filmkonsum noch viel zu männlich-dominiert ist – unter anderem deshalb versuche ich hier auch speziell die Geschlechterverteilung in Bezug auf die Regie hervorzuheben. 2021 hatte ich 13 Filme von FINTA*7 gesehen, was 20.96% der Kinotickets entsprach. Im vergangenen Jahr konnte ich diesen Wert mit 24 gesehenen Filmen von nicht cis-männlichen Personen etwas erhöhen – wenn man die sieben Kurzfilmprogramme und die «House of the Dragon»-Folge nicht mitrechnet, komme ich damit auf einen Anteil von 18.05 Prozent. Nur 2019 waren es noch weniger.

Damit habe ich ausserdem auch mein Letterboxd-Ziel, 2022 52 Filme von FINTA* (also einen pro Woche) zu schauen, verpasst. Zusammen mit den Filmen, die ich nicht im Kino gesehen habe, komme ich lediglich auf 35 Filme.

Was kostet das alles?Durchschnittliche Ticketkosten in Franken.

In diesem Jahr habe ich 876.90 Franken für Kinotickets ausgegeben – soviel wie noch nie. Schuld daran sind die Tickets: Die grossen Kinoketten in der Schweiz haben 2021 ihre Preise erhöht – selbst mit Kinokarte (deren Abopreise hier nicht mit eingeschlossen sind) bezahlt man da noch immer 15 Franken. Ausserdem habe ich viele Filme in Kinos geschaut, bei denen ich keine Karte habe, weshalb ich da schnell einmal 19 oder 20 Franken bezahlt habe.

Gleichzeitig habe ich im vergangenen Jahr im Schnitt so wenig für ein Ticket bezahlt, wie schon lange nicht mehr: 6.21 Franken kostete mich der Kinoeintritt im Schnitt. Das liegt daran, dass ich deutlich öfter gratis ins Kino ging als in den Vorjahren: Für Pressevorführungen, an Filmfestivals oder ins Filmpodium, wo ich kostenlosen Eintritt habe. Insgesamt habe ich so ganze 86-mal nicht bezahlen müssen – also für mehr als die Hälfte meiner 141 Kinobesuche.

Kinoheimat und Kinotreue

Auflistung der Kinos nach Anzahl gekaufter Tickets.

Zürich ist meine Kinoheimat – ohne Frage. Abgesehen davon, dass ich in dieser Stadt wohne, gibt es hier auch die meisten Kinos und die meisten Film-Veranstaltungen. Klar also, dass ich 2022 am meisten in Zürich im Kino war: 112 Kinobesuche fallen auf meinen Wohnort. Das liegt sicher auch an den 46 Filmen, die ich am Zurich Film Festival in diesem Jahr gesehen habe. Passend dazu landet auf dem Städteranking Baden auf dem zweiten Platz, wo ich 11-mal im Kino war. Auch daran ist ein Festival schuld: Das Animationsfestival Fantoche. Mit 7 Kinotickets landet Bern (wo meine Freundin lebt) auf Platz 3. Immerhin 4-mal war ich in Basel im Kino, während Wettingen noch 3 Kinotickets beisteuert – alle ebenfalls am Fantoche. Je einen Kinobesuch gab es in Luzern, Schaffhausen, Winterthur und Zug.

Ich habe auch analysiert, in welchen Kinos ich 2022 am meisten war, und jetzt wird es leider sehr traurig. Denn mit 26 Tickets war im vergangenen Jahr mein Lieblingskino das Kosmos in Zürich, das am 5. Dezember 2022 nicht wirklich überraschend, aber doch sehr abrupt Konkurs anmeldete. Das ist für mich als grosser Fan vom Kino Kosmos ein herber Verlust – nicht nur, weil damit auch das Geld auf meinem Kinokärtli futsch ist, sondern auch, weil ich mich in keinem Kino so daheim fühlte, wie hier. Eine etwas vertieftere Analyse des Kosmos-Debakels kannst du hier nachlesen.

Fürs kommende Jahr muss ich mir also ein neues Lieblingskino suchen. Ein heisser Kandidat dafür wäre das Corso in Zürich, wo ich ganze 18-mal war – aber ehrlich gesagt nur, weil da das Zurich Film Festival stattfindet. Freiwillig gehe ich nur sehr ungern in dieses Kino. Da fühle ich mich im Filmpodium in Zürich mit seinen Retrospektiven viel wohler – ganze 11-mal war ich im vergangenen Jahr dort. Immerhin 10 Tickets habe ich für das Trafo in Baden gelöst – aber auch das ist eher einem Festival (dem Fantoche) geschuldet, als meiner Liebe für dieses Kino. Ebenfalls sehr regelmässig zu Gast war ich in Zürich im Abaton, Riffraff und im Xenix, wo ich jeweils 9-mal ins Kino ging.

Lieblingsfilme 2022

«Cyrano» von Joe Wright.

Filmisch war mein 2022 ein Mix aus einzelnen Filmen, die mich völlig begeistert haben und einer grossen Masse an Filmen, die ich ganz nett fand – aber nicht mehr. Trotz allem komme ich dabei aber auf eine solide Top 10, zu der ich auf alle Fälle stehen kann. Und anders als im Vorjahr ist diesmal auch nur ein Film darunter, der erst noch ins Kino kommt. Hier meine Lieblingsfilme 2022:

(Filme, die ich nicht im Kino gesehen habe, sind kursiv.)

1. «Cyrano» von Joe Wright (meine Kritik)
2. «Everything Everywhere All at Once» von Daniel Kwan und Daniel Scheinert
3. «Marcel the Shell with Shoes on» von Dean Fleischer-Camp (meine Kritik)
4. «Für immer Sonntag» von Steven Vit
5. «Corsage» von Marie Kreutzer
6. «Nope» von Jordan Peele
7. «Glass Onion: A Knives Out Mystery» von Rian Johnson
8. «Until Tomorrow»8 von Ali Asgari
9. «Unrueh» von Cyril Schäublin
10. «Drive My Car» von Ryūsuke Hamaguchi

Weitere empfehlenswerte Bestenlisten (fast alle von Männern, Ergänzungen von Filmlisten von FINTA* sind erwünscht): Luca Bruno / Simon Eberhard / Jared Gilman / Jessica KiangAlan Mattli / Alex Matzkeit / Nicolas Nater / Lorenz RueschChristoph Schelb / Marco StuderMaximum Cinema

Verpasste Filme

Diese Filme habe ich 2022 leider nicht gesehen, oder, wenn sie nicht mehr im Kino zu sehen sind, sogar verpasst:

«À plein temps» von Eric Gravel, «Bardo, False Chronicle of a Handful of Truth» von Alejandro González Iñárritu, «Blonde» von Andrew Dominik, «Don’t Worry Darling» von Olivia Wilde, «Drii Winter» von Michael Koch, «Elvis» von Baz Luhrmann, «L’évènement» von Audrey Diwan, «Fire of Love» von Sara Dosa, «Good Luck to You, Leo Grande» von Sophie Hyde, «Memoria» von Apichatpong Weerasethakul, «The Northman» von Robert Eggers, «RRR» von S. S. Rajamouli, «She Said» von Maria Schrader, «Where the Crawdads Sing» von Olivia Newman.

Sonstige filmische Sachen im Jahr 2022

  • Nach einer kurzen Auszeit 2021 stiess ich im 2022 wieder zur Crew des Maximum Cinema Filmpodcasts und nahm dabei vierzehn Folgen auf, sowie ein Oscar-Special und ein ZFF-Double-Feature mit den Jungs vom OutCast. Im Frühling verliess uns Lola Funk, dafür gewannen wir mit Olivia Tjon-A-Meeuw ein neues grossartiges Mitglied. Mein persönliches Highlight: Das Filmquiz, das ich für meine Mitstreiter*innen veranstaltet habe.
  • Für Maximum Cinema habe ich 28 Artikel geschrieben: 23 Film- und Serienkritiken (darunter zehn Besprechungen zu allen Folgen der ersten Staffel von «House of the Dragon»), sowie fünf Hintergrundartikel – darunter eine Analyse der ersten zehn «Star Wars»-Jahre der Disney-Ära. Alle meine Texte gibt es hier.
  • 2022 habe ich zwei Texte selber publiziert: Den bereits erwähnten Text über das Kosmos und seinen Konkurs, sowie eine Kritik zu «Fantastic Beasts: The Secrets of Dumbledore» von David Yates.
  • Auch 2022 gab es von mir fast jeden Donnerstag in meinen Stories auf Instagram drei aktuelle Kinotipps – sowie einen Film, von dem ich abrate. Am meisten empfohlen habe ich «Drive My Car» von Ryūsuke Hamaguchi (10x in der Auswahl), «The Worst Person in the World» von Joachim Trier (8x in der Auswahl) sowie auf einem geteilten dritten Platz «The Unbearable Weight of Massive Talent» von Tom Gormican und «Everything Everywhere All at Once» von Daniel Kwan und Daniel Scheinert (je 7x in der Auswahl). Der Film, von dem ich am meisten abgeraten habe, war in diesem Jahr «Fantastic Beasts: The Secrets of Dumbledore» von David Yates (8x in der Auswahl).

Korrektur vom 27. Dezember 2023: Die Mehrfachsichtungen von «The Hobbit: The Desolation of Smaug» wurden nachgetragen. Ausserdem wurde die Prognose aufgrund drei in Vorjahren vergessenen Filmen angepasst.

Fussnoten

  1. 1052 Kinobesuche in 3653 Tagen
  2. Ich zähle der Einfachheit halber nur die Kinotickets ab 2010
  3. 1088 Kinobesuche in 3652 Tagen
  4. im Vorjahr war die Prognose noch: 28. April 2025
  5. im Vorjahr war die Prognose noch: 27. Januar 2030
  6. Zürich: «Nausicaä of the Valley of the Wind», Basel: «Princess Mononoke», Bern: «Nausicaä of the Valley of the Wind», «Howl’s Moving Castle», Schaffhausen: «My Neighbour Totoro», Wettingen: «Princess Mononoke»
  7. Frauen, Inter Menschen, Nichtbinäre Menschen, Trans Menschen und Agender Menschen – kurz, alle nicht cis-männlichen Personen
  8. Geplanter Kinostart: 26. Januar 2023

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