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30 unter 30

Alle paar Jahre kürt das Branchenmagazin Schweizer Journalist die besten 30 Talente im Schweizer Journalismus. Dieses Jahr befindet sich zum ersten Mal ein Karikaturist auf der Liste: Moi.

Ich freue mich sehr, dass ich mich heuer zu den «Besten 30 unter 30» zählen darf, und mich dabei erst noch in wunderbarer Gesellschaft befinde: Benjamin von Wyl, Oliver Fuchs oder die grossartige Claudia Schildknecht sind auch dabei. Auch die Shortlist ist hochkarätig besetzt mit den talentierten Linda Koponen und Thi My Lien Nguyen.

Die ganze Ausgabe gibt es hier zum Bestellen oder Downloaden. Eine Auswahl meiner Arbeiten für die Zürichsee-Zeitung gibt es hier.

Pas à Paris

Lockdown! Die Paris-Reise fällt ins Wasser. Also reisen Vera Frasson und ich zeichnerisch in die Stadt der Lichter – zusammen teilen wir auf sozialen Medien unsere Erlebnisse einer Reise die nur in Gedanken stattfand.

Das gibt es jetzt auch als Heftli: «Pas à Paris» sammelt meine Reisecomics. Gibt’s im Machaon-Shop.

Foglä ist jetzt online

Mit der kurzen, erotischen Satire «Foglä» habe ich 2017 mein Studium an der Hochschule Luzern mit dem Bachelor in Animation abgeschlossen – nun ist der Film online.

Die schwarze Komödie wurde im Sommer 2018 im Short Film Corner des Filmfestivals in Cannes gezeigt und konnte sich auf der Festivaltournee auch zwei Preise sichern: In Spanien am Erotic & Bizarre Art Film Festival gewann «Foglä» den Preis für den besten Trickfilm und an den Los Angeles Film Awards wurde der Komponist Jan Willem de With für seinen beschwingten Big Band-Soundtrack ausgezeichnet. Die Musik kann man übrigens auf Spotify oder Apple Music anhören.

Kinostatistik 2019

Or the lack there of. 2019 war nicht nur in kinobesuchstechnischer Hinsicht ein ernüchternder Jahrgang, sodass ich versucht war, die Kinostatistik heuer ausfallen zu lassen. Letzten Endes habe ich mich doch noch aufgerafft und präsentiere die Kinostatistik meines 2019 – und weil ich auch gleich die letzten 10 Jahre berücksichtigt habe, blicke ich dadurch auch gleich auf das vergangene Jahrzehnt zurück.

Die vergangenen Ausgaben findet ihr alle hier: 2018201720162015

Anzahl Kinobesuche

Nur gerade 65 Mal war ich 2019 im Kino – das ist nicht nur der schlechteste Wert seit 2011 (63 Besuche), sondern auch im Vergleich zum Vorjahr (138 Tickets) ein Rückgang von über der Hälfte. Woran das liegt? Es spielen hier verschiedene Gründe mit: Einerseits eine schwierige persönliche Situation, gekoppelt an einem arbeitsintensiven Herbst. 2019 ging es für mich beruflich vorwärts, was aber auch bedeutete, dass mir wenig Zeit für Kino blieb. Eine Kostprobe gefällig? Zu den Filmen, für die es im vergangenen Jahr nicht gereicht hat zählen «Once Upon a Time in Hollywood», «Frozen II» und… «Star Wars: The Rise of Skywalker». Wahnsinn. So retten wir das Kino also sicher nicht…

Der Durchschnitt des letzten Jahrzehnts wird dadurch gleich um 4 Kinobesuche gesenkt und liegt neu bei 104.3 Tickets (im Vorjahr lag er noch bei 108.667). Immerhin: Überboten habe ich diesen Durchschnittswert in den letzten 10 Jahren nur dreimal nicht, was Hoffnung für 2020 macht.

Monatsvergleich

65 Kinobesuche, das sind fast gleichviele Filme wie ich 2018 alleine in zwei Monaten (September und Oktober, insgesamt 64) geschaut habe. September und Oktober sind Jahr für Jahr die auffälligsten Monate, da in diese Zeit das Fantoche und Zurich Film Festival fallen und ich somit viel Zeit im Kino und vor der Leinwand verbringe und ein dicht gedrängtes Programm habe.

Das ist auch 2019 nicht anders – mit insgesamt 34 Kinobesuchen machen die beiden Herbstmonate über die Hälfte all meiner Tickets aus. Einen leeeeeeeeichten Kontrast dazu bilden November und Dezember mit keinem, respektive nur einem einzigen Kinobesuch. Richtig gelesen, im November war ich kein einziges Mal im Kino. Ein Monat ohne Kino, das gab es in den letzten fünf Jahren noch nie.

Vergleicht man die einzelnen Monate dieses Jahres mit den Durchschnittswerten seit 2015 (man ist ja masochistisch veranlagt), dann ergibt das ein interessantes Bild: Bis im Juni war ich vergleichsweise nicht einmal so schlecht unterwegs und hinkte dem Durchschnitt nur leicht hinterher. Aber spätestens ab den Sommermonaten nahm die Differenz zwischen den Monaten und dem Mittelwert deutlich zu, was dann auch das deutlich schlechtere Resultat erklärt.

Nummer 1000

2019 gab es auch Erfreuliches! Mein 1000. Kinobesuch war am 11. Juni 2019 – «The Dead Don’t Die» an der Maximum Cinema Vorpremiere im Kosmos in Zürich.

Tatsächlich gibt es aber auch an diesem Wert etwas zu mäkeln. Denn nach meiner Prognose im Vorjahr hätte dieser 1000. Kinobesuch bereits am 27. Februar 2019 erfolgen sollen. Ausgehend vom Jahreswert von 2018 (138 Kinotickets) berechnete ich, wie lange es dauern würde um die verbleibenden Tickets bis zum 1000. Kinobesuch zu lösen. Als hätte ich es nicht eh schon gewusst, bestätigt das einmal mehr, dass ich 2019 langsamer war im Filmeschauen als 2018.

Nun muss ich auch meine weiteren Prognosen natürlich anpassen, denn ich hatte in der Kinostatistik 2018 auch berechnet, wann ich mein 1200., 1500. und mein 2000. Ticket lösen werde. Da ich das aktuelle Jahr aber nicht als Richtwert für meinen Kinokonsum verstehen möchte, berechne ich dies nicht mit dem 2019-Jahreswert, sondern verwende dabei den gesamten Durchschnitt der letzten 10 Jahre. Wenn man nun mit dem angepassten Wert von einem Kinobesuch alle 3.50 Tage1 ausgeht, dann ergeben sich folgende Termine für die angestrebten Jubiläen:

1200. Kinobesuch am 2. Juli 2021
1500. Kinobesuch am 17. Mai 2024
2000. Kinobesuch am 2. März 2029

Während um den 2. Juli 2021 gleich zwei Kinostarts bekannt sind («Space Jam 2» und «Spider-Man 3»), sind die anderen Daten (der 17. Mai ist mein Geburtstag!) noch zu weit in der Zukunft, um schon ausmachen zu können, auf welchen Film das Jubiläum dort fallen könnte. Ist vielleicht auch besser so, wenn ich wüsste, was das kommende Jahrzehnt filmtechnisch bringt, sieht man mich am Ende gar nie mehr im Kino…

Mehrfachsichtungen

…gab es, Wunder oh Wunder, gleich ein paar im vergangenen Jahr. Satte drei Sichtungen gab es für mich für «Joker», den ich offensichtlich sehr gelungen finde und eigentlich gerne noch öfters sehen würde. Je zweimal geschaut habe ich «Avengers: Endgame» von den Russo Brothers, «The Dead Don’t Die» von Jim Jarmusch, «Rocketman» von Dexter Fletcher und «Die fruchtbaren Jahre sind vorbei» von Natascha Beller.

Wenig Einfluss hat das auf meine All-Time-Charts, aber immerhin rauscht ein Film auf den dritten Platz. «SkyFall» habe ich dieses Jahr zum fünften Mal auf grosser Leinwand gesehen. Der Film hätte bereits im Vorjahr auf der Liste auftauchen müssen, ging jedoch vergessen – ein Blick in meinen Letterboxd-Account bestätigte mir aber, dass ich den Film tatsächlich schon fünf Mal gesehen habe.

  1. Star Wars: Episode VII – The Force Awakens (8 Sichtungen)
  2. The Dark Knight Rises (6 Sichtungen)
  3. The Dark Knight, Mad Max: Fury Road, SkyFall (5 Sichtungen)
  4. Inception, The Avengers, The Hobbit: The Desolation of Smaug, Jurassic World, Monsters University, Spectre (4 Sichtungen)

Niemand gewinnt… ausser den Russos

Eine Folge dieses lausigen Jahrgangs ist, dass ich (mit einer einzigen Ausnahme) von keinen Regisseur*innen mehrere, verschiedene Filme gesehen habe. In der vorherigen Jahren war ich auch schon mal für Hayao Miyazaki oder für Steven Spielberg achtmal im Kino. In diesem Jahr gab es nur gerade von einem Regie-Duo zwei verschiedene Filme für mich – als Double Feature habe ich im April beide «Avengers»-Filme der Russo Brothers im Kino gesehen.

Laufzeit

Im vergangenen Jahr verbrachte ich 6957 Minuten im Kino – das sind 115.95 Stunden, 4.8 Tage oder zwei Artikel der Republik. Wenn man die deutlich kürzeren Kurzfilmblöcke, die ich 2019 gesehen habe, nicht mitzählt, so kommt man auf eine durchschnittliche Laufzeit von 113 Minuten und 20 Sekunden pro Film. Das sind 100 Sekunden weniger als noch im Vorjahr (115 Minuten) – was sehr lobenswert ist. Meine Vorliebe für kurze Filme, die die Zwei-Stunden-Marke unterschreiten habe ich an dieser Stelle ja zu Genüge kundgetan.

Der Animationsfilm

Als Animator interessiert es mich natürlich auch, wie es um den Anteil animierter Filme in meiner Jahresliste steht. Und auch wenn ich 2019 einige Filme verpasst habe («Frozen II» und so ziemlich jeden Animationsfilm mit einem Yeti in der Hauptrolle2 ), so ist mein Jahreswert 2019 zumindest was den Trickfilm betrifft ganz ordentlich.

23 Animationsfilme (und -Filmblöcke) habe ich im vergangenen Jahr gesehen, was bei 65 Filmen einen Anteil von 35.3 Prozent macht. Das ist gegenüber dem Vorjahr (24.6%) eine Steigerung von satten 10.7 Prozent und ein Rekordwert – gleichzeitig waren es 2019 aber deutlich weniger Animationsfilme als im Vorjahr (2018: 34 Filme).

Das Geschlechtergefälle

Künftig möchte ich hier aber auch die Verteilung in anderen Bereichen genauer betrachten und schauen, wie divers mein Filmkonsum ist. Eine Frage, die sich längst aufdrängt, ist, wie gross der Anteil von Filmen weiblicher Regisseurinnen in meinem Filmjahr ist, und leider präsentiert sich diese Zahl so ernüchternd, wie man erwartet.

Wenn man die ganzen Kurzfilmblöcke weglässt, war ich 2019 56 Mal für einen Langfilm im Kino. Nur gerade acht dieser Kinotickets wurden für Filme, die von Frauen gedreht wurden, gelöst. Dazu kommt, dass ich einen Film zweimal gesehen habe, und es somit nur sieben verschiedene Filme3 sind. Bei «Captain Marvel» teilte sich Regisseurin Anna Boden den Regiestuhl zudem mit einem Mann. Acht Tickets auf 56 Filme, das sind gerade einmal 14.2 Prozent – ein Wert, den es 2020 zu knacken gilt.

Kosten

Weniger Kinobesuche bedeutet auch mehr Geld für mich: 2019 habe ich fürs Kino insgesamt 356.00 Franken hingeblättert, das ist fast halb soviel wie im Vorjahr (692.10 Franken). Wenn man das auf die 65 Tickets runterrechnet, habe ich pro Kinobesuch 5.55 Franken bezahlt. Damit habe ich in diesem Jahr im Schnitt 55 Rappen mehr bezahlt als 2018 (5.00 Franken).

Das liegt weiter unter dem durchschnittlichen Ticketpreis, und liegt daran, dass ich auch 2018 oft an Pressevorführungen und Vorpremieren war, für die ich nichts bezahlt habe. Tatsächlich habe ich nur gerade 21 Mal für einen Kinoeintritt bezahlt. Wenn man nur diese Tickets berücksichtigt, so ergibt sich ein durchschnittlicher Ticketpreis von 16.95 Franken, der wieder viel näher an den Preisen liegt, die wir uns gewohnt sind.

Nachtrag vom 27. Dezember 2023: Die Mehrfachsichtungen von The Hobbit: The Desolation of Smaug wurden nachgetragen. Ausserdem wurde die Prognose aufgrund drei in Vorjahren vergessenen Filmen angepasst, was auch Auswirkungen auf den 1000. Film («Rocketman» out, Jarmusch in) hat.

Ein gebrochenes Herz auf Instagram

Dieser Text ist erstmals am 21. November 2019 in der Online-Ausgabe der Annabelle erschienen.

Ich wurde verlassen. Vor nicht allzu langer Zeit, und völlig unerwartet. Die Trennung kam an einem Punkt, an dem wir grad damit begonnen hatten, zu zweit Pläne zu schmieden, uns allmählich eine gemeinsame Zukunft auszumalen. Die Vorstellung, zusammen eine Familie zu gründen – plötzlich nicht mehr so absurd. Jetzt, im Nachhinein denke ich, dass vielleicht nur ich mit diesen Gedanken gespielt habe. Oder zumindest war für mich alles viel konkreter – und jetzt stand ich ganz alleine da und las die Scherben zusammen. Meine Welt stand plötzlich Kopf, und ich versuchte verzweifelt, irgendwie auf den Beinen zu bleiben – hoffnungslos. Noch nie hatte ich so intensiv geliebt, entsprechend hatte ich auch noch nie so intensiv gelitten. Obwohl ich schon früher Trennungen und Schicksalsschläge überwinden musste, war nichts vergleichbar mit diesem unbändigen Schmerz, der nun in mein Leben trat. Es war, als ob meine zuvor noch bunte und heile Welt in einen hässlichen Grauton getaucht wurde. Wenn mir Freunde rieten, jetzt Dinge zu unternehmen, die mir Spass machen, so wusste ich beim besten Willen nicht, was das sein könnte. Nichts ergab mehr einen Sinn.

Gleichzeitig stellte ich fasziniert fest, wie alltäglich so ein Erlebnis eigentlich ist. Und wie unspektakulär etwas, das für mich so eindringlich ist, für andere sein kann. Denn während für mich eine Welt zusammenbrach, schien sie sich für alle anderen ganz normal weiter zu drehen. Der Alltag nahm seinen Lauf, der Bus war morgens so überfüllt wie am Tag davor und der Brexit war noch immer nicht vollzogen. Zu merken, dass mein Drama auf das Weltgeschehen keinerlei Einfluss hatte, tat offen gesagt schon ein bisschen weh, es nahm dem Ganzen aber auch die Macht. Das Wissen um die Alltäglichkeit meiner Situation gab mir Hoffnung, dass sich, auch wenn es mir im Augenblick unwahrscheinlich erschien, meine Gefühle irgendwann ändern könnten. Und ich wieder – man möge mir an dieser Stelle den Kitsch verzeihen – glücklich sein könne.

Ich versuchte darüber zu reden, aber auch das fiel mir schwer. Ich merkte: Mit Verlassenen tut sich die Gesellschaft schwer. Man will nichts Falsches sagen, klar. Und doch kam mir der Umgang so ungelenk vor. Ich suchte ja gar nicht nach Weisheiten oder einer Lösung. Ich wollte den Schmerz nicht weggeredet bekommen, es ging mir vielmehr darum, einfach mal erzählen zu können. Doch genau das geht meiner Meinung nach oft vergessen. In mir kämpften plötzlich so viele verschiedene Emotionen darum, gehört zu werden. Die Wut, die Trauer, die Einsamkeit und auch die Liebe wechselten sich im Minutentakt ab. Und ich? Ich wollte mir sie einfach nur von der Seele schreien. Oder von der Seele zeichnen.

Ich bin Künstler, das Zeichnen ist nicht nur mein Beruf, es ist auch meine Art, mich auszudrücken. Und so nahm ich eines Abends den Stift in die Hand und erzählte in einem Comic, was mir widerfahren war, und wie es mir damit ging. Ich merkte, dass es mir guttat, zu erzählen. So entstanden immer mehr kurze Geschichten über meine Versuche, wieder auf die Beine zu kommen. Das Zeichnen war mein Weg, schrittweise die Kontrolle darüber, was mit mir passiert, zurückzuerlangen und zu entscheiden, wie meine Geschichte erzählt wird. Was darin vorkommt – und was nicht. Ich entschied, meine Comics auf Instagram zu teilen. Warum ich das tat, kann ich nicht abschliessend sagen. Ich weiss nur, dass es sich richtig anfühlte, offen mit meinen Emotionen umzugehen – erst Recht auf Instagram, dieser Plattform, auf der man sich stets erfolgreich und schön zeigt, glücklich und unbeschwert.

Wenn man sich exponiert, lassen die Reaktionen nicht lang auf sich warten. Es gab viele positive und ermutigende Stimmen. Der Schwall der Liebe, der über mich hereinbrach, tat einfach nur gut. Hin und wieder hörte ich von Leuten, die sich von meinen Geschichten verstanden fühlten oder die fanden, dass sie diese Erzählungen berührten. Das bestärkte mich. Es gab es aber auch jene Stimmen, die meine Art, offen mit meinem Trennungsschmerz umzugehen, kritisierten. Heftige, fast schon vorwurfsvolle Reaktionen, die mich bisweilen auch meine Arbeit hinterfragen liessen. Ich habe schliesslich kein Interesse daran, jemanden zu verletzen oder Mitleid zu erzwingen. Am meisten fiel mir allerdings auf, wie oft ich gefragt wurde, ob eine solche Geschichte wirklich an die Öffentlichkeit gehöre und ob man sich denn wirklich so verletzbar zeigen dürfe. Mir fiel auf, dass mich das vor allem Männer fragten, ich weiss nicht, woran das liegt. Denn für mich ist das auch als Mann eine Frage, die ich mir nie gestellt habe. Ich habe nicht gelernt, Emotionen in mich hineinzufressen – und das will ich auch gar nicht erst lernen. Für mich ist ein ehrlicher Umgang mit Gefühlen enorm wichtig. Nicht anderer Leute wegen, sondern für mich selber. Vielleicht stehe ich damit schräg in der Landschaft. Damit muss ich leben können, denn ich will mich davon nicht abhalten lassen, auf mich selber Rücksicht zu nehmen. Und wenn es im Augenblick eine Person gibt, die weiss, was mir gut tut, dann bin das ich.

Das Making-Of zu «Roar»

Zwei Trickfilmstudenten, zwei Saurier, achtundvierzig Stunden und am Ende steht ein kurzer Film: «Roar» erzählt die Geschichte eines gemütlichen Dinos, der sich gegen einen fiesen Widersacher beweisen muss. Der einminütige Kurzfilm von Ramón Arango und mir, der am Filmfest Bremen mit dem Preis für den besten animierten Kurzfilm ausgezeichnet wurde, ist jetzt online.

Die erste Idee zu «Roar» entstand vor ziemlich genau vier Jahren, als wir im zweiten Jahr unseres Bachelorstudiums an der Hochschule Luzern ein angewandtes Animationsprojekt mit einem Kunden umsetzen sollten. Für Cartoon Network entwickelte ich eine Idee für einen superkurzen Ident über zwei streitende Dinosaurier. Die Geschichte schaffte es damals jedoch nicht über den Pitch hinaus und landete in der Folge wieder in der Schublade. Stattdessen setzte ich zusammen mit Kerstin Zemp und Isabella Luu ein anderes Projekt für das Studio um.

Erste grobe Storyboardskizze zum Film

Eine Bieridee

Ein Jahr später: Ramón Arango und ich sitzen spätabends in der Gewerbehalle in Luzern bei unserem vermutlich nicht ersten Bier. Ramón, der die Idee über die beiden Dinos schon damals toll fand, schlägt vor, sie auf eigene Faust als Kurzfilm umzusetzen. Und nicht nur das: Der Film soll an einem einzigen Wochenende entstehen. Nicht zuletzt dank sehr wenig Schlaf und viel Koffein gelingt es uns, in 48 Stunden einen kurzen Dinofilm zu basteln. Einen Einblick in unseren Gemütszustand gibt dieses Making-Of:

Das Ziel ist es, der ursprünglich für einen zehnsekündigen Spot angedachten Geschichte etwas mehr Substanz zu verleihen, ohne dabei das Projekt unnötig aufzublasen. So entsteht ein etwas mehr als einminütiger Kurzfilm, der in nur wenigen Aspekten von der Originalidee abweicht.

Stimmen und Musik

Es dauert aufgrund unserer Abschlussarbeiten noch einmal ein halbes Jahr, bis die noch stummen Dinosaurier schliesslich ihre Stimmen bekommen. Eingesprochen werden die Dinos von Ramón und mir und dank Benjamin Lüthold und Thomas Gassmann bekommt der kurze Film auch eine schicke Geräuschekulisse. Unser guter Freund Jan Willem de With sorgt mit seinem wunderbar cartoonigen Orchestersoundtrack zudem für die perfekte musikalische Untermalung. Die Musik wurde im Sommer 2017 von einem Orchester an der Zürcher Hochschule der Künste live eingespielt.

Mit Jan setzte ich 2017 übrigens auch die Musik zu meiner Vögelsatire «Foglä» um – Jan wurde für seinen beschwingten Soundtrack an den Los Angeles Film Awards in diesem Jahr mit einem Preis für die beste Musik ausgezeichnet. Und weil aller guter Dinge drei sind, wird Jan auch die Musik zu «Jurassic Ark» schreiben, der Quasi-Fortsetzung zu «Roar», an der Ramón und ich seit einigen Monaten sitzen. Der Film, den wir ebenfalls an einem Wochenende initiiert haben, wird im kommenden Jahr erscheinen und stellt die Frage, was gewesen wäre, wenn die Dinos von ihrem tragischen Schicksal gewusst hätten.

Kinostatistik 2018

Sehr, sehr böse Zungen behaupten, dass die jährliche Kinostatistik mittlerweile der einzige Grund ist für mich, überhaupt noch ins Kino zu gehen. Das ist natürlich grober Unfug, aber nichtsdestotrotz ist es mir Jahr für Jahr aufs Neue ein Vergnügen, meine Kinobesuche auszuwerten und in einer grossen Rückschau abzuhandeln – diesmal sogar mit schicken Fussnoten. Wer das für ebenso interessant hält wie ich, ist herzlich eingeladen, sich das durchzulesen, allen anderen sei gesagt, dass ihnen lediglich einer der längsten Beiträge meines Blogs entgeht. Nochmal Glück gehabt. 😉

Die vergangenen Ausgaben findet ihr alle hier: 201720162015

Anzahl Kinobesuche

Beginnen wir mit etwas Erfreulichem: Der Rückgang an Kinobesuchen in den Vorjahren konnte zumindest ein wenig gestoppt werden und mit 138 Kinoeintritten verzeichne ich 2018 den zweithöchsten Wert aller Zeiten – nur 2013 sass ich öfters im Kino. 138 Tickets, das sind 20 mehr als im eher lausigen Vorjahr. Das entspricht einem Kinobesuch fast jeden dritten Tag (genauer jeden 2.64-ten Tag). Den Durchschnittswert von 108.667 Eintritten habe ich damit seit 2012 jedes Jahr überboten.

Dass ich diesen Wert ausgerechnet in jenem Jahr verzeichne, in dem ich mit meiner neuen Lebenssituation und dem Schritt in die Selbständigkeit eher wenig Zeit für Kino und Popcorn haben dürfte, erstaunt eigentlich nur auf den ersten Blick. Denn mitgerechnet sind bei diesen 138 Kinotickets auch jene von Filmfestivals, von denen ich 2018 auf Festivaltour nicht weniger als sechs besucht habe.1

An Filmfestivals ist es generell einfacher, in kurzer Zeit viele Filme (oder Kurzfilmblöcke, dazu später mehr) zu schauen, weshalb man annehmen könnte, dass meine erhöhte Festivalpräsenz in diesem Jahr auch einen Einfluss auf die Zahlen haben dürfte. Tatsächlich kamen durch die sechs Festivals 2018 insgesamt 33 Tickets dazu. Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr waren es nur 15 Festivalkarten von zwei Festivals, die miteingerechnet wurden. Aber: Selbst wenn man diese Filmfestivaltickets der letzten beiden Jahre nicht mitzählen würde, wäre das aktuelle Jahr (105 statt 138 Tickets) noch immer erfolgreicher als 2017 (103 statt 118 Tickets).

Was hingegen nicht zu unterschätzen sein dürfte, sind die Kurzfilmblöcke, die generell weniger lang dauern als Spielfilme und von denen dann entsprechend auch mehr in einen Tag passen. So passiert etwa am Fantoche, als ich an einem Tag drei Filmblöcke, sowie zwei Langfilme geschaut habe. Man darf sich aber keine Illusionen machen: Auch wenn Kurzfilmblöcke generell kürzer dauern als Langfilme, so sind es doch viel mehr und vorallem verschiedene Eindrücke, die zu verarbeiten sind – und entsprechend würde ich einen Kurzfilmblock was Abnützung des Zuschauers angeht gleich gewichten wie einen Langfilm.

Monatsvergleich

Schaut man sich das Monat für Monat an, so fallen einmal mehr die Herbstmonate auf, an denen ich fast die Hälfte der Filme 2018 gesehen habe. Insgesamt 64 Kinobesuche gab es in den beiden Spitzenmonaten September und Oktober zusammen – das Fantoche und das Zurich Film Festival luden zusammen mit einigen anderen Festivals zu filmischer Völlerei im grauen Herbst – ein Angebot, das ich natürlich nicht ausschlug. Beide Monate bieten übrigens Spitzenwerte: Der September egalisiert den Monatsrekord von 2016, während die 31 Kinobesuche für den besten Oktober überhaupt sorgen.

Betrachtet man die Monatsübersicht im Vergleich zum Mittelwert der letzten vier Jahre (2015-2018, graue Linie), so ergeben sich nur wenige Abweichungen zum Durchschnitt. Der heisse Sommer hielt mich vom Kino fern, weshalb ein ohnehin schon schwacher Juni-Schnitt in diesem Jahr zwar noch zusätzlich unterboten wurde. Und auch der Juli war deutlich schwächer als der Mittelwert. Das wird im Gegenzug durch einen starken März und einen bombastischen Oktober locker ausgeglichen. Schön finde ich zudem, dass ich den Negativakzent im November (den ich der Übersättigung nach den vielen September-Oktober-Filmen zuschreibe) in diesem Jahr ein bisschen auffangen konnte.

Nummer 1000Seit 2010 bewahre ich meine Kinotickets auf. Mit allen Tickets zusammen stehe ich im Augenblick bei 978 Stück. Im letzten Jahr liess ich mich deshalb dazu verleiten, den Zeitpunkt meines 1000. Kinobesuchs zu prognostizieren.2

Ausgehend vom Wert von 2017 kam ich so zum Schluss, dass mein 1000. Kinobesuch am 9. Mai 2019 stattfinden würde. Da ich in diesem Jahr aber öfter im Kino war als im Vorjahr, muss ich entsprechend auch meine Prognose anpassen. Wenn ich 2019 gleich oft ins Kino gehe wie in diesem Jahr, löse ich also meine 1000. Kinokarte bereits am 27. Februar 2019. Ein Blick in den Kinokalender verrät, dass dann etwa «Captain Marvel» anläuft, was besonders passend ist, da ich mit der letztjährigen Prognose noch auf den vierten «Avengers»-Film gesetzt hätte. Nun würde es halt einen Marvel-Film früher klappen.

Und weil wir schon dabei sind, hier noch ein paar angepeilte Jubiläen:

1200. Kinobesuch am 9. August 2020 (da sind momentan nur einige namenlose Studio-Blockbuster geplant)
1500. Kinobesuch am 11. Oktober 2022 (mit einer noch namenlosen Disney-Realverfilmung3?)
2000. Kinobesuch am 26. Mai 2026

Weiter mag ich ehrlich gesagt gar nicht denken, denn allein schon bei der Vorstellung, dass ich in den nächsten 7 Jahren noch 1000 Kinotickets kaufen werde wird mir ein bisschen schwindelig…

Mehrfachsichtungen

Die Zeiten, in denen ich mal eben einen Film hundertfach anschaue, scheinen endgültig vorbei zu sein (es sei denn J.J. Abrams gelingt im kommenden Winter das Kunststück von «The Force Awakens» ein weiteres Mal – die Hoffnung stirbt zuletzt). Ich habe im aktuellen Jahr zwar keinen Film dreimal oder öfter geschaut, dafür aber gleich vier Streifen zweifach:

«Isle of Dogs» von Wes Anderson, «First Man» von Damien Chazelle, «Wolkenbruch» von Michael Steiner und schliesslich «Bohemian Rhapsody» von Bryan Singer. Die ersten beiden, weil ich sie für Maximum Cinema anmoderierte, nachdem ich sie zuvor schon gesehen hatte (und dann gleich im Kino sitzen blieb), und die letzten zwei, weil ich sie schändlicherweise ohne meine Freundin geschaut hatte und wir das dann nachholten.

Dennoch gibt es eine kleine Veränderung in meiner Ewigen Bestenliste, denn dank der Openair-Retrospektive im Xenix und somit meiner fünften Kinosichtung braust «Mad Max: Fury Road» auf den dritten Platz, den sich George Millers rasanter Fiebertraum nun mit «The Dark Knight» teilen darf. V8!

  1. Star Wars: Episode VII – The Force Awakens (8 Sichtungen)
  2. The Dark Knight Rises (6 Sichtungen)
  3. The Dark Knight, Mad Max: Fury Road (5 Sichtungen)
  4. Inception, The Avengers, The Hobbit: The Desolation of Smaug, Jurassic World, Monsters University, Spectre (4 Sichtungen)

Auch thematische Mehrfachsichtungen gab es in diesem Jahr: So habe ich drei Jurassic Park-Filme4 im Kino gesehen, alle vier Indiana Jones Filme (an einem Tag, mehr dazu später), zwei Star Wars-Filme5, sowie sechs Superhelden-Filme6 (wovon glücklicherweise keiner «Venom» war).

Laufzeit

Wenn ein Film über zwei Stunden dauert, werde ich skeptisch. Am Liebsten habe ich meine Filme irgendwo um die 100-Minuten-Marke, aber Hollywood liefert leider nur selten auf Wunsch. In diesem Jahr galt aber durchaus: «Länger ist besser». Die rekordverdächtigen 188 Minuten von «Werk ohne Autor» etwa waren von Anfang bis Ende ein Genuss. Und auch «Once Upon A Time in the West» (175 Minuten) oder «Avengers: Infinity War» (149 Minuten) waren alles andere als zu lang geraten. Der umgekehrte Fall trifft ebenfalls zu: Der kürzeste Film, den ich 2018 gesehen habe, der gerade einmal 48-minütige Anime «The Shower» war leider eine völlige Enttäuschung.

Ganze 14’689 Minuten verbrachte ich in diesem Jahr mit Filmschauen, wenn man Vorspann und Pause nicht mitzählt. Das entspricht ein bisschen mehr als 10 Tagen, die ich im Kino verbracht habe. Wenn man das auf den einzelnen Film runterbricht (und dabei die ganzen kurzen Kurzfilmblöcke nicht mitzählt) ergibt das im Schnitt eine Filmdauer von exakt 115 Minuten, was gerade einmal 28 Sekunden über dem Vorjahres-Wert liegt. Hollywood kann also mitschreiben: Die optimale Filmlaufzeit liegt irgendwo zwischen 114 und 115 Minuten.

Das weiss auch Steven Spielberg, denn dessen «Raiders of the Lost Ark» dauert genau 115 Minuten und war im vergangenen Jahr der erste Film, den ich im Kino gesehen habe. Und damit zum nächsten Punkt:

Hall of Steven

Nachdem er sich im Vorjahr bereits die Krone geschnappt hat, ist Steven Spielberg auch 2018 der Filmemacher, von dem ich die meisten verschiedenen Filme gesehen habe: Gleich achtmal war ich für den amerikanischen Regiemaestro im Kino, was ein neuer Rekord ist (bislang lag dieser bei 7 Filmen von Hayao Miyazaki im Jahr 2015).

Das Witzige an diesem Rekord ist, dass Spielberg bereits am 2. Januar 2018 praktisch als Gewinner feststand. Das Xenix eröffnete das Jahr am Neujahrstag nämlich mit einem Indiana-Jones-Marathon und doppelte tags darauf mit einer Double Feature der ersten beiden Jurassic Park-Filme nach. Mit dem gottsjämmerlichen «Ready Player One» sowie dem eindrücklichen «The Post» komplettierte ich mein spielberg’sches 2018.

Auch die Zweit- und Drittplatzierten Herren sind an dieser Stelle keine Unbekannten: Hayao Miyazaki, von dem ich dieses Jahr, dem Kino Nische sei dank, drei Filme7 sehen durfte, war wie gesagt schon 2015 der Gewinner. Yorgos Lanthimos war im vergangenen Jahr sogar mit vier Filmen vertreten, dieses Jahr gibt es für den schrägen Griechen nur gerade zwei: «The Killing of a Sacred Deer» und «The Favourite».

Da es sich dabei aber bei beiden Filmen um neue Werke handelt, ergattert sich Lanthimos – wie auch Steven Spielberg – einen der begehrten Plätze in der Ruhmesliste jener Filmemacher, von denen ich in einem Jahr zwei neue Filme gesehen habe. Ebenfalls dabei sind Denis Villeneuve (2017), David Yates (2016) und Ridley Scott (2015).8

Animationsfilme

Wem es – wie mir – ein Anliegen ist, dass Animationsfilm mehr gewürdigt wird, der muss selbstverständlich mit gutem Beispiel vorangehen. Darum schaue ich auch jedes Jahr meiner Trickfilmliebe auf die Finger und rechne aus, wieviele der Tickets für Animationsfilme waren. Im vergangenen Jahr komme ich so auf insgesamt 34, was ein neuer Rekordwert ist. Mitgezählt sind dabei nicht nur animierte Langfilme, sondern auch Filmblöcke an Festivals die rein aus Animationsfilmen bestehen. In diesem Jahr waren das gerade einmal 14, womit immer noch 20 Tickets für Langspielfilme bleiben.

34 Animationsfilme auf 138 Kinoeintritte ergibt einen Anteil von fast einem Viertel – genauer 24.6% – womit ich auch in dieser Hinsicht rekordmässig unterwegs bin.9

In diesem Jahr kann ich auch nicht von mir sagen, dass ich irgendeinen Animationsfilm, den ich gern hätte sehen wollen verpasst habe. Selbst wenn ich «The Incredibles 2» erst ganz spät (am 30. Dezember auf deutsch und als einzige Person im Kino) nachgeholt habe, so konnte ich doch alle Filme, die mich interessiert haben und irgendwann bei uns erschienen sind, sehen.

Kosten

Seit ich nicht mehr im Kino arbeite, und nicht mehr gratis Filme schauen kann, sind auch meine Ticketkosten rapide angestiegen. Interessanterweise ging der Betrag in diesem Jahr aber ein bisschen zurück, und ich habe für alle meine Kinotickets noch 692.10 Franken ausgegeben. Das dürfte unter Anderem auch daran liegen, dass ich die meisten Filme an Festivals geschaut habe, an denen ich entweder akkreditiert oder eingeladen war. Überraschend ist es dennoch, dass ich trotz mehr Filme weniger bezahlt habe.

Wenn man diesen Betrag runterbricht, habe ich für den einzelnen Film gerade einmal läppische 5.01 Franken bezahlt, was bestenfalls dem Ticketpreis am «Tag des Kinos» entspricht. In Zürich, wo ein normales Ticket kaum für unter 14 Franken zu haben ist, ist das also ein völlig solider Wert.

Die teuersten Tickets kaufte ich mir, wie schon in den Vorjahren, fürs KKL in Luzern. Dort führen das 21st Century Orchestra und das „neue“ City Light Orchestra ihre Live-Filmmusikkonzerte auf, was entsprechend auch mit teureren Ticketpreisen verbunden ist. Unter 80.00 Franken bekommt man da kaum eine gute Karte, doch das ist es auf jeden Fall wert.

Nachtrag 2. Januar: Kleine Zahlenkorrektur bei der Laufzeit von «Avengers: Infinity War» und entsprechende Anpassung des Durchschnittswerts.
Nachtrag 31. Dezember: Die durchschnittliche Laufzeit wurde falsch angegeben.
Nachtrag vom 27. Dezember 2023: Die Mehrfachsichtungen von The Hobbit: The Desolation of Smaug wurden nachgetragen. Ausserdem wurde die Prognose aufgrund drei in Vorjahren vergessenen Filmen angepasst.

2018 in Review

Nicht mehr lange, dann geht ein weiteres Jahr zur Neige. Das bedeutet für mich auch, dass gewisse Blogtraditionen gepflegt werden wollen, selbst wenn hier kaum mehr etwas an meine Bloggervergangenheit erinnert. Irgendwie wirkt hier alles so… ausgestorben.

Mein Jahresabschluss-Fragebogen-Jubiläum will ich mir dann aber doch nicht entgehen lassen. Seit meinen Bloggeranfängen im 2009 fülle ich jedes Jahr Ende Dezember denselben Fragebogen aus und werfe einen persönlichen, ja fast schon intimen Blick zurück auf das vergangene Jahr.

Was bisher geschah: 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017

2018 wartete mit vielen, meist positiven Überraschungen auf. Würde ich meinem 2017-Ich davon erzählen, es würde mir wohl nicht glauben. Nach dem ernüchternden letzten Jahr, das mich in vielen Bereichen auf den Boden der Tatsachen zurückgeworfen hat und mir viel Geduld und Durchhaltevermögen abverlangte, schöpfte ich 2018 wieder mehr Hoffnung, dass ich mich vielleicht ja doch auf dem richtigen Weg befinde.

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Spendenauktion 2018

Als ich im Dezember vor drei Jahren anlässlich der Spendenauktion 2015 Star-Wars-Zeichnungen versteigert habe, kamen dabei mehr als 200 Franken zusammen. Das Geld ging aber nicht in meine Tasche, sondern kam vollumfänglich der Stiftung Wunderlampe zugute, einer wohltätigen Stiftung, die kranken Kindern nicht-materielle Wünsche erfüllt und ihnen damit auf ihrem schwierigen Weg etwas Licht schenkt. Hier könnt ihr euch ein Bild davon machen: www.wunderlampe.ch

Der Erfolg dieser ersten Spendenauktion hat mich enorm gefreut, doch ich habe das Gefühl, dass da noch mehr drinliegt. Aus diesem Grund starte ich einen zweiten Durchgang – diesmal versteigere ich alle 31 Originalzeichnungen meines Inktober-Projekts «Moody Robots». Den ganzen Oktober hindurch habe ich nämlich jeden Tag einen kleinen Roboter gezeichnet, jeden davon in einer anderen, von euch vorgegebenen Gemütslage. So sind «Grumpy Robot», «Happy Robot» und sogar «Angry Robot» entstanden.

Alle diese Originalzeichnungen sind jetzt zu haben – und ihr unterstützt damit erst noch einen guten Zweck. Besser geht’s fast nicht.

Noch bis am 8. Dezember 2018 um 22 Uhr (MEZ) könnt ihr hier auf die Originale (im Format A6) bieten. Wichtig: Jedes Gebot, das ihr abgebt, ist verpflichtend. Solltet ihr die Karte ersteigern, könnt ihr mir das Geld entweder auf mein Konto überweisen oder per Paypal zahlen – ich werde euch instruieren. Anschliessend werde ich euch die Karte per Post zukommen lassen.

Doch das ist noch nicht alles! Dank dem grosszügigen Support meiner Druckerei Feldner Druck (die die Produktionskosten übernommen haben) habe ich zudem noch ein kleines A6-Heftli mit allen 31 Robotern produziert. Es trägt den Titel «Moody Robots» und ist in einer extremst limitierten Auflage von 31 Stück erhältlich. Ihr könnt euch eure Roboterkollektion auf www.machaon.ch für 8 Franken sichern. Ehrensache, dass auch diese Einnahmen vollumfänglich an die Stiftung Wunderlampe fliessen.