Eine neue Kinowoche steht an, 5 Tipps für regnerische (oder viel zu heisse Tage). In der Liste hat sich einiges geändert, einige neue Filme kamen hinzu. Und natürlich gibt es wie immer auch noch eine Warnung…
Alice Through The Looking Glass – James Bobin
Ab 26. Mai 2016
Für einen Film, der jetzt wirklich niemand ausser dem Studio wollte, macht sich Alice Through The Looking Glass nicht schlecht. Die Fortsetzung von The Muppets-Macher James Bobin erzählt eine eigenständige Geschichte und beschreitet neue Wege. Alice, die nach Wonderland zurückkehrt, muss dem Mad Hatter helfen und bringt dabei die Zeit durcheinander. Diese ist übrigens alles andere als abstrakt, sondern eine echte Person, herrlich schrullig verkörpert von Sacha Baron Herzog. Abgesehen von ihm nerven die meisten Figuren in dieser Fortsetzung – da hätte man auch gerne auf einige Gesichter aus dem ersten Film verzichten dürfen. Und wie immer sind die Effekte… nicht immer gleich gelungen.
X-Men: Apocalypse – Bryan Singer
Seit 19. Mai 2016
Von den sechs Superheldenfilmen in diesem Jahr reizte mich X-Men: Apocalypse eindeutig am Wenigsten. Ich war nie ein grosser Fan der Mutantenschar und die Trailer sahen mir zu bunt und campy aus. Tatsächlich hat mir der Film aber sehr gut gefallen – er mag recht einfach und geradlinig gestrickt sein, aber er funktioniert – und wird vorallem nie langweilig. Der ägyptische Apocalypse, seines Zeichens der erste Mutant wacht 1983 aus dem Dornröschenschlaf auf. Sein Plan: Die Erde zu zerstören und eine neue Welt nach seiner Vorstellung zu schaffen. Klar, dass die X-Men etwas dagegen haben. Bryan Singer versammelt eine Vielzahl unterschiedlicher Figuren auf der Leinwand und schafft es, trotzdem jedem Charakter Leben einzuhauchen und gleichzeitig auch die Weichen für eine neue Ära zu stellen. Einzig Oscar Isaac, der als Übermutant Apocalypse vom vielen Makeup erdrückt zu werden scheint, bleibt blass.
En Man Som Heter Ove (Ein Mann namens Ove) – Hannes Holm
Seit 5. Mai 2016
Die Buchvorlage zu En Man Som Heter Ove kannte ich überhaupt nicht, aber der Trailer sah witzig aus. Und in dieser bissigen schwedischen Komödie über einen desillusionierten und grummligen Rentner kommt man auch wirklich auf seine Kosten. Regisseur Hannes Holm inszeniert diese Geschichte gleichermassen witzig und berührend. Rolf Lassgård besticht zudem in der Hauptrolle dieses zutiefst verletzten Mannes, der seine Trauer über den Tod seiner Frau an seinen Mitmenschen auslässt. Wollte man jetzt kleinlich sein, so müsste man aber doch noch festhalten, dass En Man Som Heter Ove im Grund einfach Up ohne Ballons ist.
Kollektivet – Thomas Vinterberg
Seit 21. April 2016
Auch aus dem Norden, wenn auch aus Dänemark statt Schweden, kommt Kollektivet von Ausnahmeregisseur Thomas Vinterberg. Mit viel Zurückhaltung erzählt der Filmemacher die Geschichte eines Paares in den 70er-Jahren, das das Feuer ihrer Liebe erneut entfachen will. Aus diesem Grund ziehen sie mit Freunden in eine grosse Villa und gründen eine Kommune. Doch die Probleme haben sich dadurch nicht einfach in Luft aufgelöst. Eine eindrückliche Charakterstudie in Form eines Quasi-Kammerspiels.
Eddie the Eagle – Dexter Fletcher
Seit 31. März 2016
Seit der ersten Ausgabe und damit schon geschlagene acht Wochen in dieser Liste dabei ist Eddie the Eagle, die liebevolle und absurde Komödie über einen waschechten Underdog. Der schrullige Michael Edwards will unbedingt an Olympischen Spielen teilnehmen, ist aber leider überhaupt nicht talentiert. Als er durch eine Lücke im Regelwerk 1988 als Skispringer nach Calgary fährt, sorgt der schrullige „Eddie the Eagle“ für Furore. Taron Egerton besticht in der Hauptrolle, Hugh Jackman gibt den grummligen Coach.
The Angry Birds Movie – Clay Kaytis, Fergal Reilly
Seit 12. Mai 2016
Fast 400 Millionen soll The Angry Birds Movie gekostet haben – das Marketingbudget miteingerechnet. Mit Merchandise und Lizenzen dürften die Macher das Geld zwar wieder einspielen, ob es aber an der Kinokasse reicht, wage ich zu bezweifeln. Die lustlose Spielverfilmung läuft zwar im Moment nahezu ohne Konkurrenz, dürfte aber schon bald von Finding Dory und Konsorten aus den Kinosälen verdrängt werden. Zu Recht: The Angry Birds Movie ist nicht witzig genug, schlecht animiert und einfach nur plump.